St. Annaberg ruft zur66. Gedächtniswallfahrt

Königstein (kw/mk) – Ein fester Termin im Kalender ist der letzte Sonntag im August. Denn an diesem Tag begehen die Schlesischen Katholiken ihre Wallfahrt in Königstein im Taunus, wie gewohnt, in der Kollegskirche.

Die Schlesier feiern ihre 66. St. Annaberg-Gedächtniswallfahrt am Sonntag, 27. August 2023, mit Domkapitular Krystian Burczek aus Görlitz. Parkmöglichkeiten werden wie bisher auf dem Pater-Werenfried-Platz zu finden sein.

Der St. Annaberg ist das religiöse und politische Wahrzeichen Oberschlesiens. Die Wallfahrtsstätte zur Mutter Anna, der Mutter Mariens, liegt etwa 30 km südöstlich von Oppeln entfernt auf einem 406 m hohem Berg und ist der Mittelpunkt oberschlesischer Frömmigkeit, der bis heute alljährlich Tausende Wallfahrer und Touristen anzieht.

Aber wie war das nach dem Krieg und der damit verbundenen Tragik von Flucht und Vertreibung? Alle, die das miterlebt haben oder aus Erzählungen kennen, werden schnell verstehen, dass die Wunden vieler Mitbürger durch den Verlust der Heimat und ihrer Entwurzelung bis heute nachwirken.

Königstein hat mit der katholischen Vertriebenenseelsorge und dem frühen Versuch, die Völkerverständigung im gemeinsamen europäischen Lebensraum auf vielfältige Weise im positiven Sinn vorangetrieben, nachhaltig einen Schwerpunkt gesetzt, wobei der „Verlust der Heimat?“ eine ungelöste Frage blieb. Auszug aus einer Notiz und Aufruf vom 28. Juli 1957: Zum ersten Mal findet die Sankt-Annaberg-Gedächtniswalfahrt in Königstein statt. Die jahrhundertelange Tradition der Annabergwallfahrt wollen wir auch in der Vertreibung fortsetzen und alljährlich zum Haus der Vertriebenen pilgern und in Treue und Einigkeit beten für unsere schlesische Heimat und für unser schlesisches Volk.

„Sicherlich werden bei der diesjährigen St. Annaberg-Gedächtniswallfahrt wieder viele Erinnerungen an die Anfänge wach“, sinniert die Wallfahrtsleiterin Patricia Ehl und meint weiter: „Die Mutter der Vertriebenen und das Altarbild der heiligen Anna, die von dem oberschlesischen Bildhauer Erich Jaekel aus Lindenholz geschaffen wurden, gehören zu den Wahrzeichen der Kollegskirche.“

Bei den traditionellen Gebeten und Liedern zu St. Anna und zu St. Hedwig, der Schutzpatronin der Schlesier, sucht man gemeinsam Trost und Hoffnung. Viele Wallfahrer werden eine Neuerung im Eingangsbereich der Kollegskirche vorfinden. In einer Vitrine sind der Bischofsstab und die Kette von Bischof Dr. Adolf Kindermann zu sehen. „Wir freuen uns, dass Domkapitular Krystian Burczek aus dem Bistum Görlitz zu unserer St. Annaberg-Gedächtniswallfahrt anreist und die Festpredigt hält sowie die Heimatstunde und die Marienandacht“, berichtet Patricia Ehl. Außerdem gibt es in diesem Jahr wieder schlesische Backwaren, die in der Mensa der BNS erworben werden können.

Programm:

Um 9 Uhr betet Annemarie Glinka aus Darmstadt den Rosenkranz, bevor um 10 Uhr der Königsteiner Bürgermeister Leonhard Helm die Wallfahrer begrüßen wird. Das Pontifikalamt zelebriert Domkapitular Krystian Burczek (Bistum Görlitz). Mittagessen gibt es in der Mensa der BNS. Danach findet die traditionelle Heimatstunde statt, mit einer offenen Gesprächsrunde über die grenzüberschreitende Funktion des Bistums Görlitz hin zum gemeinsamen Europa. Danach wird der Tag mit einer Marienandacht enden.

Weitere Informationen gibt es bei: Patricia Ehl, Tel.: 06174-3450, E-Mail: ehl.falkenstein[at]web[dot]de



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