Das Volksfest zahlt sich immer aus – in diesem Jahr fürs Krankenhaus

Bei einer so fröhlichen Truppe konnte das Volksfest nur ein Erfolg werden: Bürgermeister Leonhard Helm, Tatjana Hostert, Felix Lupp, Eckard Steffin, Alexander Hees, Alexander Freiherr von Bethmann, Manfred Colloseus und Dr. Dieter Hausmann setzten mit der Scheckübergabe vor dem Magistratszimmer im Obergeschoss des Rathauses nun den Schlusspunkt unter die Ausgabe 2019 der alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung. Foto: Friedel

Königstein (hhf) – Vor etlichen Jahren kam die Idee auf, dass man im Herzen Königsteins neben dem Burgfest doch noch ein weiteres Mal gemeinsam feiern könnte, unter Federführung des Rathauses mit möglichst vielen Vereinen ein Fest für die Einwohner auf die Beine zu stellen und dann die Gemeinschaft pflegen und genießen. Da es bei einer solchen Veranstaltung trotz bewusst niedrigen Preisen unter dem Strich in der Regel aber doch zu einem Erlös kommt, sollte dieser einem guten Zweck innerhalb Königsteins zugeführt werden.

So vielfältig wie die oft wechselnden Vereine, die sich neben fest gesetzten Größen am Fest beteiligen, ist stets auch das Programm – einige Jahre lang wurde zum Beispiel die städtische Sportlerehrung in diesen Termin eingebunden – und mittlerweile hat es sich als zweijähriges Ereignis eingependelt, damit es für die vielen ehrenamtlichen Beteiligten nicht in Stress ausartet, genug Zeit zur gründlichen Organisation bleibt und auch möglichst immer ein frischer Wind durch das Konzept weht.

Ein wunderbares Sommerfest

So hatten Vertreter der Parteien, Stadtverwaltung (Abteilung Jugend, Soziales und Vereine) und 22 Vereine, aber auch Sponsoren bis hin zum Bundeskanzleramt im Juni 2019 wieder einmal ein großes Programm auf die Beine gestellt und den Königsteinern aller Altersgruppen bei herrlichem Sommerwetter einen unvergesslichen Tag bereitet, wie auch ausführlich in der KöWo zu lesen war. Aufgeteilt in die Sparten „Kinderprogramm“, „Bühnenprogramm“ und „Essensstände“ fand ein jeder Besucher seine Favoriten, Burgfräulein und Hohe Burgfrauen verkauften dazwischen Lose für die große Tombola, die manch einem dann auch noch etwas Glück auf den Heimweg mitgab.

Natürlich dauert es, bis so viele unterschiedliche Akteure in ihrer Freizeit alles haarfein abgerechnet haben, daher wurde es nun tiefste Winterzeit, bis der Erlös übergeben werden konnte. Aufgerundet von der Stadtkasse waren es glatte 1.000 Euro, die in diesem Jahr dem Förderverein des Krankenhauses St. Josef zugedacht waren.

Die Förderer profitieren nicht zum ersten Mal vom Volksfest, denn dessen Organisations-Team schaut immer nach, wo es denn aktuell einen besonderen Grund gibt, das Geld anzulegen. Das war zum Beispiel in der Gründerzeit des Fördervereins der Fall, der sich seit 1991, als die Dernbacher Schwestern den Betrieb des heute über 100 Jahre alten Krankenhauses aufgeben mussten, gemeinsam mit der Stadtverwaltung und später auch dem Hochtaunuskreis um den Erhalt der Einrichtung vor Ort verdient gemacht hat.

Ein Krankenhaus im Wandel

Seit der ersten Stunde und bis heute im Ruhestand dabei ist der Chirurg und frühere ärztliche Direktor von St. Josef, Dr. Dieter Hausmann, der auch die Historie des Krankenhauses am Woogtal aufgearbeitet hat. Nach der früher üblichen Rundumversorgung der Bevölkerung ab der Geburt wandelte sich das Krankenhaus – eines der kleinsten, das bis heute in Deutschland überlebt hat – erst in eine Belegklinik um, in den letzten Jahren fiel dann der Entschluss, das ganze Institut der Geriatrie mit ihren neuesten Methoden zu widmen.

An diesem Umbau beteiligt sich der Förderverein natürlich und sieht sich in seinem Bemühen unter anderem darin bestätigt, dass sogar Spenden ehemaliger Patienten eingehen, die das nicht nur schön gelegene, sondern auch durch seinen sehr persönlichen Umgang mit ihnen in bester Erinnerung gebliebene Krankenhaus zu erhalten. Die aktuelle Spende der Volksfestler ist schon fest verbucht, es gilt nämlich, einen ehemaligen Wintergarten zum „Therapiegarten“ umzugestalten, ein Projekt von über 100.000 Euro, wenn es seinen optimalen Nutzen entfalten soll. Aber das ist es allen, die den besonderen Charakter von St. Josef erlebt und begriffen haben, wert, denn er dient der „Mobilitätserhaltung“, und die gefällt sogar den Krankenkassen, weil sie Klinikaufenthalte verkürzt und spätere mögliche Krankheits- und Unterbringungskosten vermindert.



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