„Europa ist unsere Zukunft – eine andere haben wir nicht“

Der frisch gewählte Vorstand der Kronberger FDP v.l.n.r.: Holger Grupe (Vorsitzender), Herbert Luchting, Gilbert Sonntag, Kristina Fröhlich, Walther Kiep, Brigitte Bremer (Stellvertreterin), Gabriele Bender-Paukens, Stefan Griesser und Björn Resch
Foto: privat

Kronberg (cz) – Mit diesem Zitat Hans-Dietrich Genschers überschrieb der Vorsitzende der FDP Kronberg, Holger Grupe den Stellenwert, den das Thema Europapolitik vor allem in Hinblick auf die Wahlen im kommenden Jahr in der Agenda der Parteiarbeit einnehmen wird.

„Wie ich unlängst bei einer Podiumsdiskussion der Europa-Union sagte, halte ich Europa für das zentrale Friedensprojekt und den Garant für unsere Sicherheit und den Wohlstand den wir erleben dürfen.“ Dies gelte insbesondere in Zeiten des zunehmenden Nationalismus, so der Parteivorsitzende im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung.

In seinem knappen Resümee belobigte Grupe den unermüdlichen Einsatz des Kronberger Ortsverbandes, welcher mit drei Wahlkämpfen an sein Limit gekommen sei. „Das hat viel Kraft gekostet. Die Bundestagswahl, die Landratswahl und die Landtagswahl. Für die Unterstützung, den Enthusiasmus und die viele eingebrachte Zeit möchte ich mich bei allen bedanken“, so der FDP-Vorsitzende.

Der Einsatz habe Früchte getragen, so habe die FDP 2016 ein hervorragendes Ergebnis bei der Kommunalwahl erzielt, in dessen Folge der Ortsverband und die Fraktion im Stadtparlament enger zusammengewachsen seien.

„Das ist auf der einen Seite sehr gut, birgt aber auch neue Herausforderungen. Wir haben so viel mehr und tiefere Informationen zu den vielen, mitunter sehr komplexen Projekten in Kronberg.“

Eigentlich, so Grupe weiter, könne man der CDU für das Platzen der Koalition fast dankbar sein, denn auf diese Weise komme so manches ans Licht, was wiederum zu kontroversen wie konstruktiven Diskussionen führe. Im Übrigen sieht der Vorsitzende in den aktuellen politischen Entwicklungen einen „Verfall des Systems Temmen“ und kann sich in diesem Zusammenhang sogar vorgezogene Bürgermeisterwahlen vorstellen, möglicherweise mit einem Kandidaten, auf den sich CDU, Grüne und FDP gemeinsam einigen.

Ein wichtiges Thema für die Zukunft sei außerdem die Rekrutierung junger Menschen und weiblicher Mitglieder für die Parteiarbeit.

Dazu müssten neue Konzepte entwickelt werden, um Parteiarbeit, Berufstätigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen.

„Eine Mitgliederversammlung via Skype, warum nicht?“, könnte sich Grupe beispielsweise vorstellen.

Schließlich müsse sich die FDP, die mit Hans-Dietrich Genscher immerhin einmal einen Umwelt-Minister gestellt habe, beim Thema Umweltschutz besser aufstellen, konstatierte Holger Grupe, der bei den anschließenden Vorstandswahlen in seinem Amt bestätigt wurde. Stellvertretende Vorsitzende bleibt Brigitte Bremer. Des Weiteren wurden Stefan Griesser und Björn Resch als neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Die bisherige Europa-Beauftragte Clare Gibbons trat nicht mehr zur Wahl an, als ihr Nachfolger wird sich Walther Kiep, der bisherige zweite stellvertretende Partei-Vorsitzende, künftig diesem Thema widmen. Im Anschluss an die Formalien, hatte Holger Grupe die schöne Aufgabe zwei langjährige FPD-Mitglieder für ihre 40-jährige Parteizugehörigkeit zu ehren: Dr. Christian Gans und Gerold Dieke dankte er für ihre Treue und ihren Einsatz für die Partei. „Es wird schwer, einen Zweiten zu finden, der so auf die Menschen zugeht und sie für sich einnehmen kann wie Gerold Dieke das tut“, lobte der Vorsitzende. Letzter Tagesordnungspunkt war das Thema Doppelspitze im Ortsvorstand, welches zu einer engagierten Diskussion führte. Brigitte Bremer und Gabriele Bender-Paukens, Mitglied des FDP-Ortsverein, forderten eine Änderung der Landessatzung dahingehend, dass es zukünftig eine Doppelspitze, also zwei Vorstandsvorsitzende geben solle. „Dem Ortsverband wird es dadurch ermöglicht, den Vorstand mit einer Doppelspitze zu versehen, idealerweise mit einem Mann und einer Frau oder zwei Frauen“, so Brigitte Bremer. „Die Frau wäre auf Augenhöhe mit dem männlichen Vorstandsmitglied und hätte die Möglichkeit, in diese Führungsrolle hineinzuwachsen.“ Außerdem würden auf diese Weise die ehrenamtlichen Parteimitglieder entlastet.



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