Grüne streben Optimierung der Radwegeverbindungen an

Kronberg (pu) – Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beschäftigte sich der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung mit der möglichen Optimierung des Radwegenetzes. Die Antragsteller sehen Handlungsbedarf in puncto Erledigung eigener kommunaler Hausaufgaben und Kontaktaufnahme über die Gemarkungsgrenzen hinaus. Dass die Sitzung des Kronberger Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) an diesem Abend im Kronthal auf Königsteiner Gemarkung stattfand, war schmunzelswerte Randnotiz. ASU auf Gemarkungstour sozusagen.

Bündnis 90/Die Grünen warben dafür, den Bürgermeister in der heutigen Parlamentssitzung zu bitten, für eine sichere und ausreichend beschilderte Radverkehrsführung nach Bad Soden und Schwalbach auf Kronberger Gemarkung zu sorgen und parallel den Magistrat zu beauftragen, mit den Nachbargemeinden und den zuständigen Behörden über den Anschluss auf deren Gemarkung zu verhandeln.

Unsicher, unübersichtlich, unbefestigt

Grünen-Vorstand Udo Keil lieferte in der Antragsbegründung nähere Details. „Zum Krankenhaus Bad Soden und in die Limesstadt gibt es zurzeit nur unsichere, unbefestigte und unübersichtliche Wegeführungen“, sparte er nicht mit Kritik. Folge man der im letzten Jahr angebrachten Beschilderung, so quere diese kurz hinter der Kreuzung Schwalbacher Straße/Kronthaler Straße und ende nach der Querung abrupt. In Richtung Bad Soden gehe es weiter, wohlbemerkt ohne Beschilderung, entweder über die viel befahrene Landstraße oder auf matschigen Wegen im Wald. Ortskundige nutzten alternativ auch die Verbindung durch Schwalbach und die Limesstadt. „Langfristig ist ein befestigter und ausgeschilderter Radweg entlang der Schwalbacher Straße (L 3015) anzustreben“, so die Forderung der Antragsteller. Ihren Recherchen zufolge ist ein derartiges Vorhaben im aktuellen Flächennutzungsplan bereits als „in Planung“ eingetragen. „Es müssen von der Stadt Kronberg zuständige Stellen angesprochen werden, um die Realisierung voranzutreiben“, unterstrich Keil.

Über kurzfristige Optimierungsmaßnahmen an „verschiedenen Stellen“ hat man sich ebenfalls Gedanken gemacht, schlug als „Szenario“ vor, die Strecke über die Schwalbacher Straße/Im Tries/Kläranlage/Limesstadt konsequent auszuschildern. Dies liege quasi auf der Hand, da die Strecke vom Routenplaner Hessen Richtung Bad Soden eh vorgeschlagen werde. Flankierend soll mit der Stadt Schwalbach wegen vorhandener beklagenswerter Abschüssigkeit und schlechtem Zustand über eine bauliche Aufwertung des Wegstücks hinter der Kläranlage rechts abbiegend verhandelt werden. Auf Kronberger Gemarkung sei es dagegen sinnvoll, den Weg auf Höhe der Kläranlage in Kombination mit einem Bewegungsmelder zu beleuchten, um ein sicheres Befahren im Dunkeln zu gewährleisten und für den vorhandenen Radweg entlang der L 3015 zwischen Sodener Stock und Geiersbergweg die Benutzungspflicht aufzuheben, um für eine bessere Anbindung (ohne Treppe) an die Straße „Im Tries“ zu sorgen.

Die Wunschliste beinhaltet weiterhin die konsequente Fortführung der vorhandenen Beschilderung hinter der Kreuzung Schwalbacher Straße/Kronthaler Straße zur besseren Orientierung Richtung Neuenhain und Bad Soden.

„Hierzu wird mit der Stadt Schwalbach über eine Aufwertung und Instandsetzung des früheren Radweges, der in südwestlicher Richtung zwischen Bebauung Limesstadt und Waldrand verläuft oder über eine alternative ausgeschilderte Route Richtung Bad Soden verhandelt“, so Keil weiter. Ergänzend soll der Radweg entlang der Kronthaler Straße (L3327) bis zur Querung über die Kronthaler Straße (oder gegebenenfalls bis Einmündung des Wegs Richtung Herberth) fortgeführt werden, um eine sichere Befahrung für Radler zu ermöglichen. Um die Autofahrer gegenüber kreuzenden Radfahrern zu sensibilisieren, wäre laut Grüne eine Kennzeichnung der Querung hilfreich.

Reaktionen

Die Reaktionen der übrigen Fraktionen reichten von „sehr guter Antrag“, so der UBG-Fraktionsvorsitzende Erich Geisel, über „bei der Instandsetzung muss man schon genauer hinschauen“ (Co-Fraktionsvorsitzende Alexa Börner) bis zur Aussage des CDU-Stadtverordneten Prof. Helfried Moosbrugger „Antrag prinzipiell gut, aber in diesem Jahr ist das angesichts der kritischen Haushaltslage schwer machbar und vermittelbar“. Rückendeckung erhielt er auch von der zweiten Co-Fraktionsvorsitzenden der KfB, Dr. Heide-Margaret Esen-Baur.

Aus den Reihen der SPD schlug der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Haas vor einer Abstimmung über den Antrag eine Beradlung der Strecke durch den Ausschuss in der Sommerpause vor, um sich ein besseres Bild machen zu können. Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Brigitte Bremer schloss sich dieser Meinung an: „Erst prüfen, dann abstimmen und umsetzen!“ Der Erste Stadtrat Robert Siedler (parteilos) nahm den Vorgang als vermeintlichen Prüfantrag mit und versprach die Möglichkeit von Fördermitteln abzuklopfen. „Das Thema geht auch ohne Antrag“, gab er den Fraktionen mit auf den Weg, die sich sämtlich noch einmal Gedanken machen wollten. Daher wurde der Antrag in die heutige Stadtverordnetenversammlung geschoben.



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