Der Buchbinder: 5.000 Jahre Bewahrer des Gedächtnis der Völker

Günter Budelski beim Heften Fotos: privat

Oberhöchstadt (kb) – Buchbindermeister und Buchrestaurator Günter Budelski war dieser Tage unter der Überschrift „Der Buchbinder: 5000 Jahre Bewahrer des Gedächtnis der Völker“ Gast im Erzählcafe des Vereins „Heckstadt – Freunde Oberhöchstadts.

Günter Budelski, der seit 1984 eine eigene Buchrestaurierungswerkstatt betreibt, berichtete aus über 60-jähriger Berufserfahrung und gab einen Abriss über 5.000 Jahre menschlichem Bedürfnis, Gedanken in Medien festzuhalten.

Die Keilschrift, im 3. Jahrtausend vor Christus im Alten Orient angewandt, über Papyrus, einem wichtigen Beschreibstoff aus Ägypten, den Wachstafeln bis zum Pergament, einem Beschreibstoff aus Pergamon und schließlich zum Papier, 105 nach Christus, in China erfunden, reichte die Spannbreite.

Dem folgte ein Überblick in Buchgeschichte. Sie begann mit der Papyrusrolle aus dem 3. Jahrtausend vor Christus zu Pergamentbände der ersten 600 Jahre nach Christus bis zur Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg vor 500 Jahren, den Prachtbänden des Mittelalters hin zu den neuzeitlichen Verlagseinbänden der Neuzeit.

Nach diesen Einführungen in Schreibstoff und Entwicklung des Buches folgte eine theoretische Demonstration des handwerklichen Buchbindens und der Buchrestaurierung. Letzteres demonstrierte Günter Budelski in einem, vom ihm erstellten Film über die aufwendige Restaurierung einer Holzdeckelbibel aus dem Jahre 1747, die der Meister im Herbst letzten Jahres in 100 Arbeitsstunden fertigte. Danach gab er praktische Einblicke in verschiedene Arbeitstechniken.

Alles in allem ein. interessanter Nachmittag, vollgepackt mit Wissen über Kulturgeschichte der letzten 5.000 Jahre. Dies garnierte der Verein „Heckstadt – Freunde Oberhöchstadt“ mit Kaffee und von den Mitgliedern selbst gebackenem Kuchen.

Das Erzählcafé „Mittendrin“ wurde vom Verein Heckstadt eingerichtet, um zeitgeschichtlich interessante Themen in einer für den Zuhörer angenehmen Form zu bearbeiten.

Damit auch das Drumherum stimmt, bewirtet Heckstadt seine Gäste stets mit Kaffee Kuchen.

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