Leserbrief

Aktuell

Unsere Leserin Anja Fink, Hauburgsteinweg, Kronberg, schreibt unter der Überschrift zum Bericht „Stammtisch des Altstadtkreises“ im Kronberger Bote vom 20. April Folgendes:

Die Aktion „Sauberhaftes Kronberg“ finde ich sehr ehrenwert und freue mich, dass es Menschen gibt, die bereit sind die schockierenden und störenden Verwüstungen der feiernden Jugendlichen zu beseitigen.

Im oben genannten Bericht beschreibt Tasso Lehr vom Weinberg-Team seinen Einsatz folgendermaßen: „Wir sind mehrfach in der Woche dort, um die Spuren zu beseitigen und Müll zu entsorgen (…)“. Leider fügt er hinzu: „ (…) wobei sich doch die Frage stellt, welche Erziehung diese Jugendlichen genossen haben“.

Bitte glauben Sie mir Herr Lehr: Die Erziehung, die „diese Jugendlichen genossen haben“ muss nicht die schlechteste gewesen sein.

Es ist eine lebenslange Herausforderung Mutter eines verhaltensauffälligen Jugendlichen zu sein. Wir versuchen verzweifelt über Jahre hinweg alles, was uns einfällt und wozu uns geraten wird. Und so sehr wir sie lieben, so müssen wir uns doch eines Tages eingestehen, dass wir machtlos sind, dass unsere Kinder uns entglitten und nicht zu der Persönlichkeit herangewachsen sind, heranwachsen wollten, die wir uns vorgestellt haben.

Umso belastender ist es für uns Eltern auch noch beschuldigt und stigmatisiert zu werden! Lieber Herr Tasso, bitte überdenken Sie solche Kommentare bevor Sie sie öffentlich äußern und allen betroffenen Eltern einen weiteren Stich versetzen. Machen Sie die schuldigen Jugendlichen für ihr Verhalten verantwortlich, nicht deren Eltern.



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