Tschernobyl-Kinder kommen zur Erholung in die Burgstadt

Oberhöchstadt (kb) –Durch den Super Gau im Atomreaktor im ukrainischen Tschernobyl im April 1986 wurden große Gebiete Weißrusslands radioaktiv verseucht. Die dort lebende Bevölkerung ist der Radioaktivität hilflos ausgeliefert. Besonders die Gesundheit der Kinder leidet unter der Situation. Um die Abwehrkräfte der Kinder zu stärken ist es wichtig, dass sie sich in einer unbelasteten Umgebung erholen können. Die Arbeitsgruppe Caritas St. Vitus Oberhöchstadt lädt deshalb seit 18 Jahren Kinder zu einem Erholungsaufenthalt ein. Die Kinder kommen aus dem Dorf Olmany, nahe der ukrainischen Grenze. Das Dorf liegt in einem Moorgebiet. „Die Strahlenbelastung ist nach wie vor sehr hoch“, erklärt die Vorsitzende des Caritasausschusses, Christiane Pless.

In diesem Jahr kommen 13 Kinder in der Zeit vom 25. Juni bis 20. Juli. „Wir hätten mehr Kinder unterbringen können aber es durften oder wollten nicht mehr Kinder aus Olmany.“ Das sei eine neue Erfahrung und vermutlich der politischen Situation geschuldet.

Die Kinder, die kommen, werden von zwei Betreuern begleitet, die auch die Funktion der Dolmetscher übernehmen. Zehn Familien haben sich bereit erklärt die Kinder bei sich aufzunehmen, um ihnen die Geborgenheit zu geben die sie benötigen, um sich gut zu erholen. Tagsüber wird die Gruppe in den Jugendräumen der katholischen Kirchengemeinde St. Vitus betreut. Hier haben sie Zeit zum Spielen und Basteln. Damit kein Heimweh aufkommt wurden in den vergangenen Jahren regelmäßig Bücher, DVDs und CDs in russischer Sprache angeschafft. Durch zahlreiche Ausflüge und Einladungen wird der Aufenthalt abgerundet.

In ihrem Heimatdorf müssen die Kinder schon alle mitarbeiten. Je nach Alter, auf dem Feld oder im häuslichen Bereich (zum Beispiel kleinere Geschwister betreuen und das Vieh versorgen). Da das Einkommen sehr gering ist, sind die Familien darauf angewiesen sich durch Gemüseanbau in ihren Gärten und durch die Viehhaltung selbst zu versorgen.

In St. Vitus werden zentral Vitamine gesammelt für andere Tschernobyl-Initiativen im Hochtaunus- und Main-Taunuskreis wie Wehrheim, Friedrichsdorf, Rosbach, Schmitten und Hochheim. Dr. Anke Ruland, die Vorsitzende des Lions Club Königstein übernimmt das Anschreiben der Firmen, die angelieferten Vitamine werden dann von Christiane Pless an die anderen Initiativen verteilt. Die Übergabe findet in diesem Jahr am 4. Juli statt. „Die Aktion wird ausschließlich durch Spenden finanziert“, betont Pless. Darin beinhaltet sind die Flugkosten, die Kranken- und Haftpflichtversicherung, Gebühren der Stiftung, die Ausflüge, das Mittagessen, Medikamente, Brillen und andere Hilfsmittel, Spiel- und Bastelmaterial. Die beiden Spendenkonten sind: Arbeitsgruppe Caritas St. Vitus, Kennwort ‚Tschernobyl, Frankfurter Volksbank, IBAN: DE56 501 900 00 000 2696207, BIC: FFVBDEFFXXX sowie die Taunus-Sparkasse, IBAN: DE96 512 500 00 000 8000 522, BIC: HELADEF1TSK



X