„Bei allem Wahlkampf müssen wir uns auch noch in die Augen sehen können“

Kronberg – Heftig kritisierte die CDU in der Ausgabe vom 18. Februar des Kronberger Boten die Zahl von insgesamt 320 geplanten Wohnungen in Kronberg und wirft der FDP „maßlose Vorschläge zur Bebauung“ vor. „Hier wird es so dargestellt, als würde die FDP 320 Wohnungen für die beiden Baugebiete Altkönigblick und Bahnhof planen“, kritisiert der FDP-Fraktionsvorsitzende Walther Kiep.

Bei dieser Zahl habe sich die Spitzenkandidatin und stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende Kristina Fröhlich allerdings auf einen Bericht des Fachbereiches 3 der Stadtverwaltung bezogen. Diese Zahl sei Grundlage für die Ermittlung des zukünftigen Bedarfs an Kita-Plätzen und umfasse alle bekannten Wohnbauplanungen in Kronberg (inklusive beispielsweise „Am Henker“, Schillergärten, Bleichstraße).

„Als gut informierte Partei ist der CDU das alles natürlich bekannt, aber der (Wahlkampf-) Zweck heiligt leider oft die Mittel“, schüttelt Walther Kiep den Kopf.

Die erste große Herausforderung für die neu gewählten Stadtverordneten werde die Erstellung der Bebauungspläne für das Baufeld V am Bahnhof und Altkönigblick sein. Über alle Parteien inklusive CDU hinweg bestünde Einigkeit, hier in großem Umfang „bezahlbares Wohnen“ zu realisieren, das heißt, einer möglichst großen Zahl von Bürgern Wohnungen zu einer Kaltmiete von unter 10 Euro zu ermöglichen. „Das ist nur möglich, weil die Stadt Eigentümerin dieser Flächen ist. Diese einmalige Möglichkeit muss im Interesse dieser Wohnungssuchenden genutzt werden, das heißt, es werden dort auch drei- und viergeschossige Gebäude entstehen müssen. Wie man das mit der Umgebung verträglich abgestimmt umsetzen will, werden die verschiedenen Entwürfe der Architekten zeigen“, erläutert der Fraktionsvorsitzende. „Dies muss man den Anwohnern auch ehrlich sagen“, fordert Kristina Fröhlich.

„Die Versiegelung von Böden lässt sich mit mehrgeschossigen Bauten minimieren und erlaubt in deren Umfang grüne Freiflächen für Freizeit, Kinder und unsere Umwelt“, ergänzt Holger Grupe als umweltpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.

Im Übrigen sei es die CDU gewesen, die sich für die maximale Verdichtung in den „Schillergärten“ eingesetzt habe. „Und wieder ist es die CDU-Fraktion, die beim Bebauungsplan Bleichstraße/Bahnhofstraße eine höhere Verdichtung fordert, als der Magistrat es vorgeschlagen hat“, hebt das FDP-Trio heraus. Des Weiteren sei es neben SPD und UBG die CDU, die am „Grünen Weg“ die Möglichkeit der Bebauung erhalten will. KfB, Die Grünen und die FDP unterlagen in der jüngsten Parlamentssitzung mit ihrer Forderung, den Flächennutzungsplan dahingehend zu ändern, dass die Bebauung auf absehbare Zeit nicht möglich ist.

Kiep beanstandet: „Es ist die CDU, die den Kronberger Hang mit Gewerbebauten zubauen will. Flächen, die schon aufgrund des Preises für die Handwerker gar nicht in Frage kommen und dem Stadtbild Kronbergs abträglich sind.“ An die Adresse der Christdemokraten gerichtet, erinnert Kristina Fröhlich, Spitzen-Kandidatin der FDP: „Bei allem Wahlkampf müssen wir uns auch morgen noch in die Augen sehen können, um gemeinsam Kronberg weiterzuentwickeln.“ Es gelte daher, bei Fakten zu bleiben statt Nebelkerzen zu werfen. (pu)



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