Christoph König kandidiert für das Bürgermeisteramt SPD, Grüne und UBG unterstützen Kandidatur

Christoph König (Fünfter von links) heißt der Bürgermeisterkandidat, der als Erster aus der Deckung getreten ist und als Einzelbewerber um das Bürgermeisteramt kandidiert. In Oberhöchstadt in einem sozialdemokratischen Elternhaus aufgewachsen, inzwischen in Kronberg zuhause, seit Kindesbeinen und bis heute auch beruflich und politisch mit dem Stadtleben eng verwurzelt, wird er von den Grünen und der SPD unterstützt. Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Sein Beruf, Richter für Familienrecht, Betreuungsrecht und Nachlass am Königsteiner Amtsgericht, ist für Christoph König Berufung. „Ja, ich mache meinen Job gerne“, gesteht er, „aber ich hoffe einfach, dass ich meinen nächsten Beruf noch lieber mache!“, sagt er lachend und sieht sich plötzlich im Blitzlichtgewitter der Kameras. Der Grund dafür: Der 53-Jährige hat gerade im Rahmen eines Pressegespräches verkündet, dass er sich entschlossen hat, sich um das Amt des Bürgermeisters in Kronberg im Taunus zu bewerben. Einen Tag, bevor die CDU ihren Kandidaten präsentieren wird (wer es sein wird, stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht fest, auch wenn der Name Andreas Becker hier schon länger gehandelt wird), hat sich Christoph König zu seiner Entscheidung bekannt.

Seit August, nach der Bekanntgabe Klaus Temmens, dass er für weitere 6 Jahre Amtszeit nicht wieder antreten wird, hat Christoph König sich ernsthaft mit der Frage auseinandergesetzt, ob er Bürgermeister der Stadt Kronberg werden möchte. „Ich denke, es ist ein sehr vielschichtiger Beruf“, so König. „Ich fühle mich mit den Menschen und dem Leben in dieser Stadt sehr verbunden.“ Die Ziele, die er für alle Kronberger anvisiert und für die es in den nächsten Jahren die Weichen zu stellen gilt, sagt er, bleiben für ihn die gleichen. Nur die Funktion würde sich verändern, wenn er nach 18 Jahren als SPD-Stadtverordneter und Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses zum Bürgermeister gewählt würde. König bewirbt sich als Einzelbewerber um das Bürgermeisteramt.

Vor vier Wochen sei die Entscheidung endgültig gefallen. „Meine Frau hat gesagt, wenn Du das möchtest, dann unterstütze ich dich dabei.“ Neben dem Wissen, dass seine Kinder mit elf und 14 Jahren nun ebenfalls alt genug seien, um die Kandidatur und die damit verbundenen Veränderungen zu verkraften, war dies eine wichtige Voraussetzung für seine Entscheidung. „Ich bewerbe mich nicht über den Wahlvorschlag einer Partei, da ich als Bürgermeister in der Lage sein sollte, das Wohl der Gesamtstadt mit ihren Bürgern im Blick zu haben“, erklärt er. Um so mehr freut es den „Oberhöchstädter Bub“, der seit einem halben Jahr mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in den Kronberger Stadtteil „übergesiedelt“ ist, dass seine Partei, die SPD, aber auch die Bündnis/Grünen und die Unabhängige Bürgergemeinschaft (UBG) seine Kandidatur unterstützen.

Weichen stellen

Wichtige Themen, bei denen König mit die Weichen stellen will, sind für ihn das Wohnen in der Stadt, der Klimawandel, der Verkehr und die Innenstadtbelebung. „Wird es immer noch teurer, oder haben auch Menschen mit normalem Einkommen, die berühmten jungen Familien, in Kronberg eine Heimat?“, sei die Frage. Dafür sei politisch, fraktionsübergreifend gerade die Gründung eines städtischen Eigenbetriebs „Wohnbau Kronberg“ auf den Weg gebracht worden. Wichtiges Thema für ihn ist auch die Frage, wie Kronberg sich den Herausforderungen des Klimawandels stellt. „Er hat versprochen, das Thema Klima zur Chefsache zu machen“, merkt die Grünen-Vorsitzende Judith Jackson zu diesem Punkt an. „Das ist für uns ein wichtiger Punkt, warum wir ihn unterstützen.“ Aber auch die anderen Inhalte würden mit denen der Grünen in großen Teilen übereinstimmen.

Neben den Klimathemen, denen sich bereits mit Klimakonzept und Klimamanager politisch angenommen wird – König nannte hier auch die Waldproblematik bei sinkendem Grundwasserspiegel –, sieht er einen wichtigen Schwerpunkt beim Thema Verkehr in der Stadt. „Die Verkehrsproblematik ist ein altes aber auch aktuelles Thema, das zu oft nur im Einzelfall diskutiert wurde“, sagt er. Hier gelte es den Blick auf die Gesamtentwicklung der Stadt zu lenken und zu überlegen, ob sich in Zukunft noch immer alles um das Auto drehen müsse oder vielleicht eine „echte Verkehrswende“ zu schaffen ist. Gerade mit Blick auf das Bahnhofsareal, dass es derzeit zu entwickeln gälte, sei eine Gesamtbetrachtung außerordentlich wichtig.

Als vierten Punkt nannte er die Innenstadtentwicklung. Hier sei es wichtig, mit allen Gruppen, die es betrifft, zusammenzuarbeiten, mit den Einzelhändlern, den Handwerkern, den Unternehmen, den Gastronomen genauso wie den Einpendlern, den Kirchengemeinden und allen anderen Gruppen in der Stadt. Aus dem Stadtmarketing-, Tourismus- und Kulturkonzept werde sich Einiges ableiten lassen, um Kronberg weiterzuentwickeln und wachsen zu lassen. „Es ist wichtig, die Veränderungen wahrzunehmen und sich den veränderten Bedürfnissen zu stellen“, sagte er. Die ließen sich beispielsweise bei der Jugend und ihrem Verhalten gut ablesen.

„In diesen und vielen weiteren Themenfeldern möchte ich zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern meiner Heimatstadt neue Ideen entwickeln und Kronberg voranbringen“, so König. „Ich freue mich auf einen spannenden, abwechslungsreichen und hoffentlich fairen Wahlkampf als Wettbewerb um die besten Ideen und den besten Kandidaten!“

Aktiv im Stadtleben

König war seit seinem 13. Lebensjahr bei der Oberhöchstädter Feuerwehr aktiv (Jugendfeuerwehrwart, acht Jahre als Wehrführer und von 2003 bis 2013 stellvertretender Stadtbrandinspektor der Stadt Kronberg). Sein Abitur hat er 1985 an der Altkönigschule gemacht, um anschließend Rechtswissenschaften an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt zu studieren. Bevor er als Richter ans Königsteiner Amtsgericht gewechselt ist, war er Richter am Friedberger Amtsgericht. Sein „Hobby“ ist schon lange die Kronberger Kommunalpolitik, in die er 2001 eingestiegen ist. Seit zwei Jahren hat er aber noch ein anderes Hobby, außerhalb der Stadt: Er singt im vierstimmigen Heinrich-Heine Chor in Sachsenhausen.

Stimmen seiner Unterstützer

„Er ist, wie er selbst sagt, mit Kronberg verwurzelt, das ist ein großes Pfund“, erklärt der SPD-Ortsvorsitzende Thomas Kämpfer die Gründe, Christoph König in seiner Kandidatur zu unterstützen. „Es ist von sehr großem Vorteil, dass er alle Zusammenhänge in der Stadt sehr gut und seit langem schon kennt und er genießt einen sehr hohen Bekanntheitsgrad“, so Kämpfer. „Wir kennen ihn auch als Fraktionsoberhaupt und brauchten nicht lange zu überlegen.“

Judith Jackson schließt sich dem an und ergänzt: „Ich kenne Christoph König als neutrale, sachliche Person. Verbunden mit der vielen Erfahrung, die er hat, unterstütze ich ihn sehr gerne.“ UBG-Vorsitzender Oliver Schneider fügt hinzu: „Wir schätzen an ihm, dass er nicht polarisiert, sondern immer wieder bekannt dafür ist, dass er versucht, die Fraktionen zusammenzubringen und nach Kompromissen sucht, um eine Entscheidung für die Gesamtstadt zu finden. Ich denke, er ist der beste Kandidat, den wir bekommen können und der richtige Mann, im richtigen Alter!“

Die Bürgermeisterwahl findet am 6. Juni 2020 statt, eine mögliche Stichwahl würde am 28. Juni erfolgen. Neben der CDU will sich am 12. November auch die FDP möglicherweise noch mit einem eigenen Kandidaten positionieren. Auch die KfB muss noch aus der Deckung treten.

Weitere Artikelbilder



X