FDP plädiert trotz Kostensteigerung für Gemeinschaftsunterkunft

Kronberg – Nachdem sich die Container an der Altkönigschule als nicht mehr bewohnbar herausgestellt haben, muss Kronberg für 34 anerkannte Flüchtlinge Wohnraum schaffen. Das bedeutet für die Stadt, wie im Kronberger Boten vom 23. Mai zu lesen war, einen Aufwand im siebenstelligen Bereich. Vor diesem Hintergrund rät die Fraktion des FDP Ortsverbands, „das äußerst vorteilhafte Konzept, welches die Stadtverordneten am 21. Januar 2017 in einer Sondersitzung bereits beschlossen hatten, endlich in die Tat umzusetzen“. „Warum nach diesem Beschluss fast ein Jahr nichts mehr geschah, bleibt bis heute ein Rätsel!“, stellt Fraktionsvorsitzender Walther Kiep fest. Immerhin böte dieses Konzept einer Gemeinschaftsunterkunft (GU) am Grünen Weg eine dauerhafte menschenwürdige Unterbringung von 80 Flüchtlinge in der neuen Unterkunft statt in maroden Containern, optimale Zins- und langfristige Finanzierungskonditionen, Übernahme der Kosten durch den Hochtaunuskreis (HTK) sowie Verbleib von anerkannten Flüchtlingen in der GU wegen nicht vorhandenem Wohnraum. Unverständlicherweise sei die Verwaltungsvereinbarung mit dem HTK erst Ende 2018 unterzeichnet worden.

Aufgrund der durch die Verzögerung bedingten Kostensteigerung von 2,3 auf 2,8 Millionen Euro empfehle nun Erster Stadtrat Robert Siedler, das Vorhaben abzublasen. „Wurde denn von der Stadt geprüft, ob die vorgeschlagene Alternative tatsächlich günstiger wäre, als die Umsetzung der Verwaltungsvereinbarung, auch wenn mit höheren Kosten zu rechnen ist“, fragt sich Dietrich Kube, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion.

Sozialpolitische Sprecherin Kristina Fröhlich weist darauf hin, dass nicht nur für die 34 anerkannten Flüchtlinge Wohnraum zur Verfügung gestellt werden müsse, sondern auch die übrigen Flüchtlinge, ob inzwischen anerkannt oder nicht, hier im Rahmen der Kapazität einquartiert werden sollten. „Der Bau der GU stellte die kurz- und mittelfristige Lösung bezüglich der Unterbringung der Flüchtlinge für Kronberg dar. Daran hat sich nichts geändert und dabei soll es bleiben“, fordert Fröhlich. „Im Übrigen“, stellt FDP-Ortsverbandsvorsitzender Holger Grupe fest, „bleiben wir so auch nicht auf den 200.000 Euro Planungskosten, wie von Bürgermeister Temmen bedauert, sitzen.“ (pu)



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