Leserbrief

Unsere Leserin Christine Schanz, Am Rothlauf, Kronberg-Oberhöchstadt, schreibt zum Thema „Glasfaser in Kronberg“ Folgendes:
Letzte Woche hatten wir Besuch eines Herrn der Firma Deutsche GigaNetz, vermutlich Vertrieb. Es geht, wie die gesamte Kronberger Bürgerschaft schriftlich mitgeteilt bekam, um die Verlegung von Glasfaserkabel für schnelles Internet. Gute Sache, eigentlich.

Ich erläuterte dem Herrn, dass unsere Straße erst vor etwas weniger als vier Jahren grundsaniert wurde; ich hatte seinerzeit bei verschiedenen Stellen der Stadt, vorrangig jedoch beim Bauamt, darum nachgefragt, mit den Arbeiten auch Glasfaser oder zumindest vorbereitende Leerrohre zu verlegen. Es bestand kein Interesse, die Notwendigkeit wurde nicht gesehen.

Auf meine weitere Anmerkung gegenüber Deutsche GigaNetz, dass wir kein Vergnügen darin sähen, unsere Straße, für die wir Anwohner viele tausend Euro zahlen mussten, erneut aufzumachen, bekam ich die Antwort, es sei egal, was ich wolle. Die Firma hätte immer Erfolg mit ihrem Vorhaben, JEDE Straße in Kronberg würde geöffnet und wir wären dann eben beim schnellen Internet nicht dabei. Punkt.

In diesem Zusammenhang verweise ich noch einmal auf meinen Leserbrief vom Juli 2018, hier ein Auszug:

• Die Gewerbeflächen in Kronberg sind gering. Was aber ist mit den vielen kleinen gewerbesteuerzahlenden Selbstständigen in Kronberg, die in ihren Privathäusern in allen Wohngegenden Kronbergs ihrer Arbeit nachgehen? Freiberufler, aber auch Menschen mit Heimarbeitsplätzen, könnten durchaus unterstützt werden. Wie? Ich nehme als Beispiel wieder unseren Rothlauf. Die Straße wurde völlig erneuert. Auf meine Frage, ob denn auch Glasfaserkabel in die Straße gelegt wird, wurde mir erklärt, alle Versorger seien über die Straßenarbeiten informiert worden, es gäbe kein Interesse von Seiten der Telekom.

• Eine Intervention unserer Städtischen Wirtschaftsförderung hätte hier Not getan. Nicht nur große Betriebe wie Accenture, Braun, etc. sind Wirtschaft und Gewerbe; die vielen kleinen Unternehmer, die Kronberg hat, sind dringend auf ein schnelles und stabiles Internet angewiesen. Ein Blick in die Liste der Gewerbesteuerzahler würde zeigen, wie in ganz Kronberg verteilt die unterschiedlichsten Unternehmungen sitzen. Es muss ein ureigenes Interesse der Stadt sein, über ein stabiles, funktionierendes Internet zu verfügen. Das ist ein höchst wichtiger Standortfaktor für Geschäfts- und Privatleute und sollte zur Chefsache im Rathaus werden. Hier können wir nicht auf Berlin oder die Telekom in Bonn warten; Infrastrukturprojekte müssen vor Ort geplant werden und es stehen Fördertöpfe bereit. Wer ist eigentlich für Digitalisierung in Kronberg zuständig? Ein erster Schritt wäre, wenigstens bei Straßenerneuerung für Glasfaserverlegung zu sorgen.

Ergänzen möchte ich dazu: Nun haben wir seit zweieinhalb Jahren mit Covid, Homeschooling, Homeoffice etc. zu tun, die Notwendigkeit eines stabilen Netzes ist immer dringlicher.

Ein Meter Glasfaserkabel kostet ca. 1 Euro! Das sind die geringsten Kosten bei der Versorgung, die Verlegung ist der entscheidende Faktor mit allen damit verbundenen Unannehmlichkeiten wie Erd-/Bauarbeiten und Straßensperrung. Meine damalige Anregung an die Verwaltung, Leerrohre zu verlegen, wurde abgelehnt; ich wünsche mir weitsichtige Politiker, egal ob in Bund, Land oder Kommune!



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