Leserbrief

Unser Leser Henning Schrader, Merianstraße, Kronberg, schreibt uns Folgendes:

Corona hat durchaus auch Vorteile im Gefolge: Man schaue sich einmal den Himmel an! Vielen Menschen wird wahrscheinlich nichts auffallen. Wohl aber dem Malerauge. Seit Wochen keine Kondensstreifen, die sich gerade in unserer Region wegen des Flughafens regelmäßig zu einem dünnen Wolkenschleier vereinen, der Luft und Licht verändert. Wann sah man zuletzt einen satten ultramarinblauen Himmel über sich, Kumuluswolken, wie sie früher Fritz Wucherer immer wieder gemalt hat? Betrachtet man seine Bilder und den sonst üblichen Himmel, glaubt man, er habe fantasiert. Die klare Sonne gegenwärtig erzeugt viel blauere Schatten, verstärkt alle Farben. Der Maler muss seine Palette nicht mehr mit Wunschdenken aufsetzen, sondern kann die realen Töne nehmen.

Der jetzige Zustand am Himmel zeigt auch, unter welcher umweltschädigenden Glocke wir seit vielen Jahren leben, nur um überflüssige Reisen zu machen oder im Februar Spargel aus Peru essen zu können. Es ist dringend zu wünschen, dass Corona auch hier zur Einsicht beiträgt.

Jedenfalls genieße jeder unseren schönen Himmel, solange er infolge Corona noch naturbelassen ist.



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