Leserbrief

Unser Leser Hanspeter Borsch, Heinrich-Winter-Straße, Kronberg, schreibt uns zu dem Buch

„Denkmaltopographie des Hochtaunuskreises“, einem 807-seitigen Band, der 2013 herausgegeben wurde, Folgendes:
Darin sind alle Denkmäler verschiedener Gemeinden vorbildlich dokumentiert. Nicht jedoch die Denkmäler der Stadt Kronberg, dessen Burg den Einband schmückt. Wer auch immer dieses Buch erworben hat oder davon Gebrauch macht, sollte sich darüber im Klaren sein, dass das Buch durch umfangreiche Fehler unbrauchbar ist. Zudem sind besonders viele schützenswerte Objekte nicht erfasst. Es hat dazu geführt, dass Berichtigungen und Ergänzungen dem Landesamt für Denkmalpflege in Wiesbaden mitgeteilt wurden. Sie sind auf elf Seiten Text verfasst und auf 31 Fotos dargestellt. Das Landesamt beabsichtigt nicht, das Werk zu berichtigen und als Neuauflage herauszugeben, sondern nur noch digital zu veröffentlichen. Unter „denkxweb - Hochtaunuskreis - Kronberg“ kann es eingesehen werden. Viele der Berichtigungen und Ergänzungen sind darin bereits übernommen worden. Wer auch immer die Redaktion der Denkmaltopographie mit Informationen unterstützt hat, ist nicht bekannt. Es belegt jedoch, dass die Fehler und Mängel auf geringe Geschichtskenntnis und daraus resultierendes Geschichtsbewusstsein der Stadt zurückzuführen sind. In anderen Gemeinden haben Geschichtsvereine vorbildlich zu einer Dokumentation ihrer Denkmäler beigetragen. Der Kronberger Geschichtsverein ist bei der Dokumentation seiner Denkmäler nach meiner Kenntnis nicht tätig geworden, wohl an fehlender Kenntnis und mangels Interesse. Es ist unerlässlich für eine historische Stadt wie Kronberg, dass sich ein Geschichtsverein um seine Geschichte, aber vor allem um die aktuellen Fragen des Denkmalschutzes zu bemühen hat. Nur dem Unvermögen dieses Vereins ist zuzuschreiben, dass beispielsweise das Fachwerkensemble der historischen Ziegelhütte im Quellenpark Kronthal nicht als Denkmal erfasst, sondern zur „Fattoria“ herabgewürdigt wurde.



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