Einsatz der SDW für die Natur unter Lockdown-Bedingungen

Der Einsatz auf der Heide konnte im vergangenen Herbst nicht wie seit Jahren üblich als Mitmachaktion stattfinden. Foto: Staroste

Oberursel (ow). Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW führt trotz der einschränkenden Maßgaben des Lockdowns die Winterkontrollen der Fledermausquartiere im Oberurseler Stadtgebiet und Hochtaunuskreis durch. Jährlich werden zu Beginn des Jahres im Zuge der Winterkontrollen rund 40 Quartiere in den Waldgebieten Oberursels und in leerstehenden geeigneten Einrichtungen aufgesucht, um die Anzahl der überwinternden Fledermäuse zu erfassen. Mit Kopf- und Taschenlampen sowie speziellen biegsamen Hohlraumleuchten suchen die Aktiven der SDW Oberursel in unzähligen Ritzen und eigens für den Winterschlaf aufgehängten Schlafquartieren nach den vielfältigsten Fledermäusen.

Hier hängt mal eine schlafende Bart-Fledermaus alleine an der Decke. Dort haben sich zwei Zwerg-Fledermäuse als Pärchen kopfüber zum Winterschlaf aufgehängt. In den kleinsten Schlitzen sind weitere Arten an Fransen-, Wasser-, Mausohr- oder Langohr-Fledermäuse zu finden. Durch die jahrzehntelange Evaluation der Fledermaus-Populationen in den verschiedenen Quartieren können Rückschlüsse auf die Entwicklung der kleinen Flattertiere in Abhängigkeit zu den sich verändernden Umweltbedingungen gezogen werden. Immer wieder werden Maßnahmen durch die SDW Oberursel umgesetzt, um die Möglichkeiten zum Überwintern für die heimischen Fledermäuse zu verbessern und damit ihren Fortbestand zu schützen.

Heideaktionen zeigen Erfolg

Selbstverständlich ist, dass bei den Inspektionen auf das Einhalten der aktuellen Pandemie-Vorgaben genau geachtet wird. So sind statt zwei Fahrzeugen in dieser Zeit schon mal weitere im Einsatz, damit die Naturschützer an ihre Einsatzorte gelangen. Außer wetterfester Kleidung gehört dieser Tage der geeignete Mund-Nasen-Schutz nebst Schutzhandschuhen zum festen Bestandteil der Ausstattung.

Mit Einkehr des Frühlings sollen Mitte März auch die Naturschutzarbeiten zur Pflege der Stierstädter Heide fortgesetzt werden. Diese werden aufgrund der aktuellen Gegebenheiten durch die Corona-Pandemie wie im vergangenen November nur in begrenztem Umfang und noch nicht wieder in Form einer Freiwilligenaktion durchgeführt.

Die Freiwilligen-Heide-Aktionen haben sich in den vergangenen Jahren zu einer beliebten Möglichkeit bei Erwachsenen wie Kindern entwickelt, um sich aktiv für die Oberurseler Natur einzubringen. Auf der Stierstädter Heide wird im Normalfall in Handarbeit mit Hacken geackert und mit Händen gerupft, um die auskeimenden Schösslinge von Fremdgewächsen wie Birken, Eichen, Kiefern und Brombeeren zu entfernen. Erfolgt dieses nicht, würden sich die Fremdgewächse auf der schützenswerten Heidefläche ausbreiten und diese nach und nach verdrängen. In Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt und dem BSO werden auch Mäharbeiten und bei Bedarf Baumfällarbeiten durchgeführt.

Diese intensive Pflege, die bereits seit gut vier Jahrzehnten auf Initiative der SDW Oberursel stattfindet, wirkt sich positiv sowohl auf die vielfältige Flora als auch auf die Fauna auf der Stierstädter Heide aus. Somit sind dort in den vergangenen Jahren verstärkt selten vorkommende Insektenarten wie die blauflügelige Ödlandschrecke oder bestimmte Wildbienenarten zu beobachten.

Die Aktiven der SDW Oberursel hoffen sehr, dass für die Heideaktionen im September, Oktober und November wieder ein Aufruf zu öffentlichen Mitmachaktionen erfolgen kann. Eine Ankündigung wird in der örtlichen Presse erscheinen. Aktuelle Informationen zur SDW Oberursel und der Jugendsparte der SDW, Waldjugend Oberursel, sind im Internet unter www.sdw-oberursel.de und www.waldjugend-hessen.de zu finden.

Weitere Artikelbilder



X