Photo-Cirkel stellt aus: Welche Art „Struktur“ darf es sein?

Mit Impressionen von „My Zeil“ ist Carrie Haub in der Ausstellung vertreten. Foto: bg

Oberursel (bg). In diesem Jahr hat die Frühjahrsausstellung des Photo-Cirkels „Strukturen“ zum Thema. Die sind außerordentlich vielfältig und überall zu finden. Ob alte Industrieanlagen, Treppen in luftiger Höhe, sakrale oder profane Bauwerke, im Designzentrum in Weil am Rhein oder in der Natur, überall waren die Fotokünstler den „Strukturen“ auf der Spur. Davon konnten sich die zahlreichen Besucher bei der Vernissage im Foyer des Rathauses überzeugen. Die zehn Aussteller Günter Albrecht, Manfred Bick, Winfried Binder, Roser Casasùs, Carrie Haub, Friderun Heil, Magnus Hornung, Dieter Plass, Jutta Pötz und Berthold Schinke präsentierten insgesamt eine enorme Bandbreite und Fülle von Aufnahmen zu dieser Thematik. Zum Teil griffen sie zurück auf ihren Fundus oder aber machten sich für diese Ausstellung auf den Weg zu ihren Motiven.

Der langjährige Leiter des Photo-Cirkels Günter Albrecht hatte Anfang des Jahres sein Amt in die Hände von Manfred Binder gelegt. Da der neue Vorsitzende auf Reisen war – eine Lieblingsbeschäftigung vieler der ausstellenden Fotokünstler – übernahm er die Vertretung und wies auf die unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Strukturen“ hin. Laut Wikipedia meint der Begriff, abgeleitet vom latinischen „structrura“, „Zusammenfügung, Bauart oder Sinngefüge“. Sie gebe es in der Geologie, Soziologie, bei Textilien oder auch den Datenstrukturen in der Informatik. Auch Bürgermeister Hans-Georg Brum verwies auf die Erklärungen und stellte hocherfreut fest, dass den Besuchern eine ganz qualitativ hochwertige Ausstellung geboten werde.

Bei der Werkschau der reiselustigen Fotokünstler sind Bilder aus allen Teilen der Welt zu sehen. Ebenso vielfältigen sind die Objekte, die sie zum Thema „Strukturen“ abgelichtet haben. Sie wurden fündig bei Gebäuden wie Magnus Hornung mit seinem beeindruckenden Bild von „Stair Webs“, in der Natur, in der Stofflichkeit, oder sie erschufen ganz originelle eigene Modelle, wie Roser Casasùs. Ihre witzige Aufnahme von quietschbunten Rollen entpuppt sich erst bei näherem Anschauen als wichtiges Handwerkszeug für den Lockenkopf, als Lockenwickler. Carrie Haub hatte sich für ihre Exponate auf den Weg nach Frankfurt gemacht und präsentiert die lange Rolltreppe des Einkaufstempels „My Zeil“.

Das Schindeldach einer norwegischen Stabkirche, die bunten Glasfenster, eingerahmt durch die hohen Bögen der Kathedrale von Chartes meisterhaft abgelichtet, legen Zeugnis ab von den architektonischen Strukturen der sakralen Bauwerke. Neben der imposanten Glasfassade Elbharmonie, gilt es die glänzenden Strukturen bei dem schrägen Blick von Friderun Heil auf Treppen und den dazugehörigen Geländern aus Edelstahl zu bewundern. Weiße, kunstvoll aufeinander gestapelte dicke Buchschwarten werden ebenso präsentiert wie Fotos von alten Industrieanlagen oder kunstvollen Designer-Herzstühlen. Berührend auch das Blätterwerk einer alten, weitverzweigten Pinie, festgehalten von Bernhard Schinke, oder die verschlungenen Strukturen von Baumrinden, ganz nah rangezoomt von Jutta Pötz. Joachim Adloff sorgte für einen stimmungsvollen musikalischen Rahmen der Vernissage, zu der auch Freunde von Fotoclubs aus der Region angereist waren.

!Die Ausstellung „Strukturen“ des Photo-Cirkels wird bis zum 23. Mai gezeigt. Sie kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr sowie montags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr besucht werden.

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