Der Platz am Weiher blüht auf

Der Platz am Weiher hat jetzt Aufenthaltsqualität. Fotos: Biedermann

Steinbach (HB). Das Bild hatte Seltenheitswert. Bürgermeister Steffen Bonk mit dem Mikrophon allein auf weiter Flur und im Halbkreis drum herum mehr als 100 Kinder, die wussten, was die Stunde geschlagen hatte. „Wir feiern heut’ ein Fest“, sangen sie aus vollem Hals. Bonk sprach vom hässlichen Entlein, das sich im Märchen von Hans-Christian Andersen in einen wunderschönen Schwan verwandelt. Er meinte damit den Platz am Weiher, der vom Langweiler zu einem der schönsten in der ganzen Stadt geworden sei. Das war ein Grund zum Feiern.

Der Bürgermeister hat recht. Das Entree zur Steinbachaue, das mit den Spielplätzen beiderseits des Bachs ein schönes Ensemble bildet, ist ein Hingucker geworden. Der Platz am Weiher, wie er heißt, ist nach Meinung des Bürgermeisters zum „Sinnbild“ für die soziale Stadt geworden. Aus deren Topf ist das 340 000 Euro teure Projekt zu zwei Dritteln finanziert worden.

Bürgerbeteiligung lohnt sich, denn die Platzstruktur ist in einer Arbeitsgruppe entstanden, in der sich die beiden Kindergärten und die benachbarte Geschwister-Scholl-Schule mit der Stadtplanung gemeinsam Gedanken gemacht haben. „Das wird ein Treffpunkt“, ist Dorit Crummenauer, Leiterin der Kita Am Weiher überzeugt. Für das nächste Sommerfest hat sie den Platz schon im Visier. Vielleicht trägt das attraktive Umfeld dazu bei, die beiden vakanten Erzieherinnenstellen baldmöglichst zu besetzen.

Bislang war die Ecke Durchgangsstation und kein Aufenthaltsoort. Jetzt ist ein Platz mit zwei Baumgruppen, Sitzbänken, Pflasterzone, hellem Asphalt und einer vierstufigen Treppe entstanden. Das frühere Holzpodest wurde durch einen bühnenartigen Vorbau ersetzt, der am Weiher mit einem Eisenzaun begrenzt wird. Zwei Bänke laden zum Verweilen ein. Lanzenartige Lampen, wie sie auch im Thüringer Park stehen, gehören ebenso zum Erscheinungsbild wie eine Holzbank am Fuß der Eiche. Auch an eine überdachte Garage für Kinderwagen wurde gedacht.

An diesem Feiertag stehen die Kinder sittsam vor dem Basteltisch und warten auf zu Tieren mutierte Luftballons, derweil an der Theke von Eltern gebackene Torten und Blechkuchen verkauft werden.

Aus diesem Stadtraum führt im nächsten Jahr ein Weg durch die Siedlung am Hessenring bis zur Berliner Straße. Auch dort wird die buckelige Teerdecke durch den hellen Asphalt ersetzt, der bereits vom Weiher bis zum Platz vor der Schule aufgetragen wurde. Dort liegen bunte Kiesel am Wegesrand. „Smarties“, sagt Bauamtsleiter Alexander Müller dazu.



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