Vortrag „Krieg im Heiligen Land“

Angesichts der aktuellen Geschehnisse verfolgen die Zuhörer den Vortrag „Krieg im Heiligen Land“ von Dr. Rainer Hermann mit regem Interesse. Foto: DAGS

Schwalbach (sbw). Unter den Titel „Krieg im Heiligen Land“ stellte Dr. Rainer Hermann seinen Vortrag im November im Schwalbacher Bürgerhaus und aktualisierte damit sein Vortragsthema. Die Deutsch-Ausländische Gemeinschaft (DAGS) hatte diese Veranstaltung noch im Vorfeld der Ereignisse in Israel und Palästina mit „Krisen und Konflikte im Nahen und Mittleren Osten“ beworben. Im sehr gut besetzten Kleinen Saal des Bürgerhauses verstand es Dr. Hermann, der jahrelang für die Frankfurter Allgemeine Zeitung als Korrespondent und Redakteur tätig gewesen war, in beeindruckender Rede einen Überblick über die aktuellen Vorgänge, die historische und politische Entwicklung und über mögliche Lösungen zu geben.

Auf den Terror der Hamas vom 7. Oktober, der von beispiellosem Hass getragen war, reagiere Israel mit großer Härte. Weltweit nehme nun die Kritik an Israel wegen der Unverhältnismäßigkeit der militärischen Gewalt zu. Darin spiegele sich nicht zuletzt die geopolitische Verschiebung hin zum „Globalen Süden“. Israel habe keine guten Optionen.

Dr. Hermann sprach von einem fast schon Hundertjährigem Krieg seit der ersten blutigen Auseinandersetzung zwischen Juden und Arabern im Jahr 1929 in Jerusalem. In den 1990-Jahren seien Gelegenheiten verpasst worden, den Konflikt friedlich beizulegen. Heute verhindere der Landraub der Siedler im Westjordanland und der Terror der Hamas eine Lösung. Beide legitimierten ihre Handlungen durch ihre Religion und sähen in ihrer Nation einen Ausdruck religiösen Heilsgeschehens. Das schließe einen Kompromiss aus.

Mit großem Interesse verfolgten die Zuhörer diese Ausführungen, was sich auch in den anschließenden Fragen zeigte. Das Ganze fand in ruhiger Atmosphäre statt.

Diese Veranstaltung ist der DAGS, die ihre Vorträge im Rahmen der Interkulturellen Wochen anbietet, wieder einmal gut gelungen.



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