St. Nikolaus wird draußen gefeiert

In Corona-Zeiten müssen die Gemeinden improvisieren. Das konnte man am vergangenen Sonntag auf dem Kirchenhügel beobachten, wo die Türen von St. Georg zwar offenstanden, der Gottesdienst aber draußen gefeiert wurde. Für Evangelen und Katholiken gleichermaßen. Normalerweise ist die alte Dorftkirche am zweiten Advent Treffpunkt beider Konfessionen, wenn auf der benachbarten Kirchgasse der traditionelle Weihnachtsmarkt stattfindet. Dann ist sie gut gefüllt. Es wird musiziert und gesungen. Diesmal standen die Jüngeren auf der Wiese neben dem ältesten Steinbacher Bauwerk, die Älteren saßen auf Stühlen oder stützten sich auf die Gehhilfe. Ein Tisch mit weißer Decke war als Altar hergerichtet, hinter dem Pfarrer Werner Böck im schwarzen Talar die evangelische St.-Georgs- und Pastoralreferent Chrisof Reusch im weißen Gewand die katholische St.-Bonifatius-Gemeinde repräsentierte. Die beiden sind sich einig: Diese dunkle Welt braucht das göttliche Licht der Hoffnung. An diesem 6. Dezember weilt eine Lichtgestalt inmitten der Gläubigen. Reusch hat sie als Figur aus fairem Handel mitgebracht. Sie eignet sich trefflich als leuchtendes Vorbild: Es ist der Bischof aus dem kleinasiatischen Myra: St. Nikolaus, der im vieren Jahrhundert gelebt hat. An seinem Namenstag kann ihn jeder aus dieser ökumenischen Gemeinschaft im Karton mit nach Hause nehmen, damit der gute Geist des Heiligen überspringt und die Nächstenliebe in Steinbach Einzug hält. Am besten zu jeder Jahreszeit. Foto: HB



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