Ihre Hoheit Jil I. regiert die Narrenschar

Die neue Bad Homburger Karnevalsprinzessin Jil I. (2. v. r.) mit ihrem Hofstaat (v. l.): Fahrer und Standartenträger Pierre Nöll, Hofdame Jasmin Gehrsitz und Hofmarschall Maik Friedrich (r.). Foto: fch

Bad Homburg (fch). Mit minutenlangem Beifall begrüßten die Bad Homburger Narren am Samstag in der Englischen Kirche Karnevalsprinzessin Jil I. und ihren Hofstaat. Die Inthronisation der neuen Karnevalsprinzessin 2019/20, Jil I. von „Bad Homburg zu Fünfradhausen“, und der Abschied der Tollitäten der vergangenen Kampagne waren voller emotionaler Momente.

Für die im Rampenlicht stehenden Repräsentanten war die Inthronisation ein Mix aus Gänsehautfeeling, emotionalen Reden, ein paar Tränen und vielen Geschenken. Das Zepter gaben nach einem aufregenden Jahr die Zwillinge Prinzessin Jasmin I. und Prinz Jan I. ab. Hinter dem Geschwisterpaar Hett, Hofmarschall, Patenonkel und Groß-Cousin Jens Wagner, Hofdame Maja Schmidt sowie Fahrer, Standartenträger und großem Bruder Marc Hett lagen etwa 120 Termine. Die Bandbreite reichte von allen vier Sitzungen der den Narrenrat bildenden Karnevalsvereine über die Teilnahme an Umzügen bis hin zu Besuchen in Altenheimen und Kindergärten. „Es war alles toll, vor allem die vielen strahlenden Kindergesichter“, sagte Jasmin I. Für sie war das Amt der Karnevalsprinzessin die Erfüllung eines Kindheitstraums.

Für Prinz Jan I. war die Kampagne „eine wundervolle Zeit“. Er bedankte sich bei allen für die Unterstützung und betonte: „Der Carnevalverein Heiterkeit ist für uns eine große Familie.“ Seinen Leitspruch „Fassenacht liegt uns im Blut, zusammen bringen wir alle Narren unter einen Hut“ erfüllte das Paar mit seinem Hofstaat eine Kampagne lang mit Leben. Die 21-Jährige und ihr Bruder sind von klein auf Mitglied im Carnevalverein Heiterkeit 1919, dem sie weiterhin die Treue halten. Jasmin I. appellierte an das Publikum: „Zeigt den Narren euren Respekt und vergesst nie: Der Narrenlohn ist Applaus.“

Klassischer Hofstaat

Nachdem Narrenratspräsident Torsten Hainz sich bei den scheidenden Tollitäten im Namen aller kurstädtischen Narren für ihr Engagement bedankt hatte, stieg die Spannung unter den Inthronisationsgästen. Die von Alisa und Fabienne Fetick trainierten und von Alexandra Schütze und Melanie Baumann betreute Garde der „kleinen Hoppel Poppel“ des Karnevalvereins Club Humor 1904 stand Spalier. Durch das schritt zur Bühne Karnevalsprinzessin Jil I. mit ihrem klassischen Hofstaat, den Fahrer und Standartenträger Pierre Nöll, Hofdame Jasmin Gehrsitz und Hofmarschall Maik Friedrich bilden. Alle sind bereits von Kind an im Kirdorfer Club Humor aktiv. Jil I. ist Schriftführerin im Vorstand und gemeinsam mit Tina Engel Trainerin der „großen Hoppel Poppel Garde“.

Sechs der 14 Tänzerinnen zeigten ihr zu Ehren den Showtanz „Fluch der Karibik“. Zudem ist die neue Hoheit der Bad Homburger Narren erblich vorbelastet. Ihre Mutter ist Silvia Henrizi, vormals Silvia Krüger, die als Silvia I. einst Karnevalsprinzessin des Club Humor war. Pierre und Maik gehören dem technischen Ausschuss an, Jasmin ist Tanzmariechen, wieVorsitzender Ralf Gehrsitz verriet. Der Leitspruch von Jil I. lautet: „Fastnacht verbindet, das leben wir vor, als Freunde mit Herz, Heiterkeit und Humor.“ Hofmarschall und Schwager Maik Friedrich verlas die Proklamation. In dieser wünscht sich Jil I.: „Erfreut euch mit uns, liebe Leut’ an Tanz, Musik und guten Witzen, reißen soll’s euch von den Sitzen, bei Sitzungen und auf der Gass’, Fassenacht macht einfach Spaß. Fastnacht verbindet, das leben wir vor, als Freunde mit Herz, Heiterkeit und Humor.“

Wichtig ist Notariatsgehilfin Jil Krüger (31), dass das „Brauchtum Fassenacht weiter erhalten bleibt, alle Aktiven und Narren so viel Freude an der Fassenacht haben wie ich und mein Hofstaat“. Ihr Schlusswort lautete: „Ich freue mich nun auf eine aufregende Amtszeit, denn die schönste gemeinsame Zeit für einen Narren beginnt mit dem 11.11. und endet mit dem Aschermittwoch.“

Das Kleid der neuen Karnevalsprinzessin hat Hofdame Jasmin Gehrsitz (19), Abiturientin an der Oberurseler Feldbergschule, gefunden. „Es ist eigentlich ein Brautkleid in Altrosa mit vielen Pailletten“, freut sich Jil I. Außerhalb des „Narren-Universums“ ist Maik Friedrich Geschäftsführer der Computeruniverse GmbH in Friedberg und Pierre Nöll Installateur. Alle verbindet ihre Liebe zur Fassenacht und ihr damit verbundenes ehrenamtliches Engagement der Brauchtumspflege. Ralf Gehrsitz informierte, dass eine Kampagne die Narren zwischen 15 000 und 20 000 Euro kostet. Sponsoren und Stadt beteiligen sich an den Kosten.

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