„Mayors for Peace“ begehen ein Doppeljubiläum

Oberbürgermeister Alexander Hetjes (r.) und Bürgermeister Meinhard Matern vor der „Mayors -for-Peace“-Flagge. Foto: Stadt

Bad Homburg (hw). „Es ist zu einem schönen Brauch geworden, dass am 8. Juli die Flagge der ‚Mayors for Peace‘ vor dem Bad Homburger Rathaus weht“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes. „Gemeinsam mit vielen anderen Städten setzen wir so ein weltweites Zeichen für Frieden und atomare Abrüstung.“ „Das Inkrafttreten des UN-Atomwaffenverbotsvertrags im Januar war ein wichtiger Schritt“, ergänzt Bürgermeister Meinhard Matern. „Es wird Zeit, dass weitere Länder den Vertrag unterzeichnen und ihren Beitrag zu einer atomwaffenfreien Welt leisten.“

In diesem Jahr begehen die deutschen „Mayors for Peace“ an ihrem Flaggentag ein Doppeljubiläum: Vor 25 Jahren, am 8. Juli 1996, veröffentlichte der Internationale Gerichtshof in Den Haag ein Rechtsgutachten darüber, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung bestehe, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“ Um an dieses wegweisende Gutachten zu erinnern, führten die „Mayors for Peace“ in Deutschland vor zehn Jahren den sogenannten Flaggentag ein. Mittlerweile zeigen mehrere 100 Bürgermeister deutscher Städte am 8. Juli Flagge gegen Atomwaffen. Zahlreiche Friedensinitiativen begleiten diesen Tag mit vielfältigen Aktionen.

In diesem Jahr steht der im Januar in Kraft getretene Atomwaffenverbotsvertrag im Fokus des Flaggentags. Die Atommächte haben den Vertrag nicht unterzeichnet, und auch Deutschland ist dem Verbotsvertrag bislang nicht beigetreten. Weltweit appellieren die „Mayors for Peace“ daher an ihre jeweiligen Staaten, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, so auch in Deutschland an diesem Flaggentag.

Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8000 Städte gehören dem Netzwerk an, darunter mehr als 700 Städte in Deutschland. Rund 400 deutsche Städte beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.



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