Medienpioniere geben an der GaG ihr Wissen weiter

Die Experten stehen für Fragen zur Verfügung. Foto: jbr

Bad Homburg (jbr). Nach Jahren der Diskussionen über Budgets, Umfang und Umsetzung geht es allmählich mit der Digitalisierung an den hessischen Schulen voran. Die angeschafften Tablets und sogenannten „ActivPanels“, die außer WLAN in den Schulgebäuden die Grundlage des technischen Fortschritts bilden, sollen nun auch möglichst sinnvoll genutzt werden.

Um dies zu gewährleisten, hat die Gesamtschule am Gluckenstein (GaG) mithilfe der Pacemaker Initiative begonnen, im Kollegium und auch innerhalb der Schülerschaft Experten auf dem Gebiet der Digitalisierung auszubilden. Unter Anleitung von Julia Söffner, Gesche Nehmelmann und Christina Dickers, die die Gesamtschule seit etwa einem Jahr als Referentinnen für Digitales der Pacemaker Initiative begleiten, gaben nun die Technik- und Medienpioniere unter den Lehrern ihr Wissen an alle interessierten Lehrer weiter. Nach einer kurzen Einleitung durch die Schulleiterin, Ursula Hartmann-Brichta, und Julia Söffner in der Mensa der Schule begab man sich in die nach Fachbereich eingeteilten Gruppen. Hier präsentierten die Experten neue Apps und Anwendungen, die künftig in Deutsch und Mathematik, aber auch in kreativen Fächern wie Kunst zum Einsatz kommen sollen.

Viele Lehrer und Schüler benutzen bereits ein Tablet im Unterricht. Allerdings arbeitet ein beträchtlicher Anteil weiterhin mit Schreibblock und Heft. Dies liegt auch daran, dass nicht jedem ein Arbeitsgerät zur Verfügung gestellt wird. Allerdings hat die Gesamtschule am Gluckenstein – wie viele andere weiterführende Schulen – AktivPanels – internetfähige Tablets in der Größe eines Fernsehers –, die Tafeln und Overheadprojektoren ersetzen, und einige vielseitig einsetzbare iPads anschaffen können.

Johannes Seel, Leiter des Hauptschulzweigs, führte seinen Kollegen nützliche Apps, die in beinahe allen Fächern Anwendung finden können, vor. Seel wies auf die Probleme der Schüler hin, Plakate ästhetisch und ökonomisch zu gestalten, und zeigte gleichzeitig eine digitale Alternative. Mit Anwendungen wie „Sketchnotes“, mit der Präsentationen und Plakate online gestaltet werden, ließe sich auch der Übergang von der manchmal stumpfsinnigen Textarbeit zum interaktiven Lernen schaffen. Verständnisschwierigkeiten im Unterricht seien durch Bilder, Videos und digitale Haptik zu überbrücken.

Mit weiteren Möglichkeiten wie „Taskcards“ können Lehrkräfte künftig auch virtuelle Pinnwände erstellen, hinter denen Videos und Aufgaben zum selbstständigen Erarbeiten des Unterrichtsstoffs verlinkt werden. Des Weiteren sollen auch der Austausch von Arbeitsblättern sowie das Vergleichen der Unterrichtsergebnisse inklusive Rückmeldesystem durch die Digitalisierung leichter werden.

Allerdings haben auch einige Lehrer Probleme mit der neuen Technik. Hierfür wurden Schülerexperten ausgebildet, die künftig bei Fragen zum Umgang mit Tablets und Medien zur Verfügung stehen. Zu den Aufgaben der fünf Jugendlichen gehört nun außer dem Beantworten von Fragen auch die gelegentliche Wartung von Laptops und diversen anderen schulischen Geräten, wie die Schüler Sebastian und Lukas anhand ihrer eigens erstellten Präsentation vor der Mensa erklärten. Sie seien künftig Ansprechpartner sowohl für ihre Mitschüler als auch für Lehrer. Hierfür erhielten sie von der Pacemaker Initiative ein Zertifikat für ihr Engagement.



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