Parteitag stimmt mit 98,8 Prozent für Amtsinhaber Hetjes

Parteitag an ungewöhnlichem Ort: Wegen der Corona-Pandemie versammeln sich die Bad Homburger Christdemokraten im Sportzentrum Nordwest, um ihren Oberbürgermeister-Kandidaten zu wählen. Foto: CDU

Bad Homburg (hw). Ein Nominierungsparteitag unter anderen Umständen: Knapp 90 CDU-Mitglieder versammelten sich am zweiten Sonntag im November auf der Sportanlage Nordwest, um – coronabedingt – unter freien Himmel und mit genügend Abstand über die Nominierung des Oberbürgermeisterkandidaten der Bad Homburger Christdemokraten abzustimmen. Das Wetter spielte mit, doch auch bei strahlendem Sonnenschein waren es gerade einmal elf Grad Celsius, weswegen Versammlungsleiterin Katja Gehrmann, Bürgermeisterkandidatin für Friedrichsdorf, für einen schnellen Sitzungsablauf sorgte. Ein Grußwort des Vorsitzenden und eine Bewerbungsrede vom Kandidaten durften aber trotzdem nicht fehlen.

So erinnerte Thorsten Bartsch in seiner Rede an die Kommunalwahl vor fünf Jahren, bei der Alexander Hetjes gezeigt hatte, dass die CDU das Rathaus auch entgegen dem Trend zurückgewinnen kann. Dieses Phänomen soll fortgeführt werden. Hetjes wäre der erste Oberbürgermeister, der seit der Einführung der Direktwahl eine zweite Amtszeit antreten würde. Der Vorsitzende gab sich zuversichtlich, dass der CDU auch dies gelingen wird: „Wir haben einen offenen, motivierten und bürgernahen Kandidaten, der sich nicht zu schade ist, auch mal mitanzupacken. Er hat dafür gesorgt, dass alle Stadtteile einen Ortsbeirat bekommen und sich für eine beispiellose Bürgerbeteiligung eingesetzt, aus der das Stadtentwicklungskonzept entstanden ist. Doch besonders die großen Projekte wie das Durchsetzen der U2-Verlängerung, das WTA-Turnier im Kurpark und das Kino am Bahnhof sind hervorzuheben. Mit Alexander Hetjes haben wir einen Kandidaten, der sich um die kleinen Projekte genauso kümmert wie um die Großen.“

Auch Hetjes zog in seiner Bewerbungsrede eine positive Bilanz. Auch wenn der Start in die Amtszeit mit der Insolvenz des Busbetreibers und der Flüchtlingskrise kein einfacher war, sei dennoch schnell eine Lösung gefunden worden. Die Digitalisierung der Verwaltung wurde vorangetrieben, dort sei die Stadt Bad Homburg Vorreiter in Hessen und damit attraktiv für neue Unternehmen, denen so die Ansiedlung deutlich erleichtert werde. Ziel sei die verbraucherfreundliche „Smart-City“ auch bei den Bürgern zu Hause – heißt: flächendeckende Glasfaser. „Besonders stolz bin ich auf die große Bürgerbeteiligung, die wir in den vergangenen Jahren in Bad Homburg ermöglicht haben. Wir haben das Stadtentwicklungskonzept entwickelt, was stetig umgesetzt wird, und wir haben es geschafft – entgegen aller anderen Bürgerentscheide in Hessen –, dass für eine Infrastrukturmaßnahme gestimmt wurde. Das wäre ohne viele Informationsabende und Diskussionsrunden nicht möglich gewesen. Für dieses transparente Vorgehen bei großen Entscheidungen werde ich mich auch weiterhin einsetzen“, betonteHetjes. Das größte Projekt stehe aber noch bevor: In der nächsten Legislaturperiode wird darüber entschieden werden, was mit dem Kurhaus, dem Herzstück von Bad Homburg, geschehen wird.

Die Bürger mit ins Boot holen

Auch bei diesem Thema will Hetjes die Bürger mit ins Boot holen: „Ob mit einem Bürgerentscheid oder einer Bürgerbefragung ist noch nicht entschieden, weil beim Kurhaus nicht allein die Stadt entscheiden kann. Das Maritim-Hotel und die Taunus Sparkasse sind auch an dem Projekt beteiligt. Sicher ist, dass bei einer so wichtigen Entscheidung die Bürger mitbeteiligt werden müssen.“ Ganz oben auf seiner Agenda stehe der Klimawandel, Ziel sei ein klimaneutrales Bad Homburg. Dies sei ein komplexes Thema, bei dem es darauf ankomme, durchdachte und nicht voreilige Entscheidungen zu treffen. Die Wasserstofftankstelle in Ober-Eschbach sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, als nächstes stehe ein mit Wasserstoff betriebener Stadtbus auf dem Plan.

„Gemeinsam für Bad Homburg“, mit diesen Worten beendete Hetjes seine Rede, die überzeugen konnte. Mit nur einer Gegenstimme wurde der 41-Jährige zum Oberbürgermeisterkandidaten nominiert. „Zum Glück nicht 100 Prozent, wir leben schließlich in einer Demokratie“, bedankte sich Hetjes strahlend für das Ergebnis und nahm die Wahl an.

OB Alexander Hetjes zieht in seiner Bewerbungsrede eine positive Bilanz. Foto: CDU

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