Bad Homburg (hw). Alles war irgendwie anders beim diesjährigen Vorlesewettbewerb der Humboldtschule Anfang Dezember. Entgegen der gemütlichen und familiären Atmosphäre, die sonst diesen vorweihnachtlichen Wettbewerb ausmacht, schien das Ambiente in der Aula deutlich nüchterner: Gemäß der Corona-Schutzmaßnahmen befanden sich die neun Schüler auf Distanz und mit Mundschutz, ohne unterstützende Mitschüler oder Familienmitglieder traten sie zum Wettbewerb an. Doch die Atmosphäre änderte sich sofort, als der Wettbewerb begann und alle in die Welt von Hexen, Hobbits und Prinzessinnen hineingelesen wurden – Corona blieb für zwei Stunden (fast) vergessen.
„Ich lese gerne, weil man in eine andere Welt eintauchen kann. Man blendet alles um sich herum aus“, gibt Sarah Kelch (Klasse 6d) dann auch als Grund für ihr Hobby an. Die Leseratte konnte die Jury, bestehend aus dem Vorjahressieger Erik Gajski, den Deutschlehrern Ari Nam und Alexander Döpke sowie zwei Mitarbeiterinnen der Mediothek mit ihrem packenden und lebendigen Vortrag aus dem Buch „Holly Hexenbesen“ von Lou Kuenzler überzeugen. Ebenso wie Jan Frederik Römer (Klasse 6f), der mit sehr angenehmer Stimme die Hobbits aus Tolkiens berühmten Abenteuerroman lebendig machte und dem das Erstaunen über seinen Sieg buchstäblich ins Gesicht geschrieben stand. Jetzt erwartet die beiden Sieger die zweite Runde im Regionalwettbewerb im kommenden Jahr.
Studienrätin Katharina Becker organisiert den Vorlesewettbewerb an der Humboldtschule. Die Deutschlehrerin freut sich, dass die Veranstaltung trotz der erschwerten Bedingungen möglich war: „Es war eine für alle Mitwirkenden ungewöhnliche Veranstaltung, die trotz der Umstände eine schöne Atmosphäre hatte und eine Abwechslung zum Schulalltag bot. Die fantastische Welt der Bücher hat sich von Corona eben noch nicht unterkriegen lassen.“