Tradition verpflichtet, die Zukunft zu gestalten

Die jungen Hip-Hopper der HTG, Symbol für das Bestreben, außer der Pflege des Alten die Zukunft zu gestalten. Foto: js

Bad Homburg (js). Das alte Wappen von 1846 mit Krone, Ähren und Arbeitswerkzeug verweist auf die Tradition der Homburger Turngemeinde (HTG). Und Tradition verpflichtet, so sehen das die Herren und Damen an der Spitze des Vereins, der in all den Jahren auf rund 4200 Mitglieder angewachsen ist. Das neue schwungvolle Vereinslogo, das eine Außenwand im Eingangsbereich des Feri-Sportparks ziert und auch auf allen Vereinsbroschüren zu sehen ist, symbolisiert den neuen Verein, der mit der Tradition im Rücken in die Zukunft strebt. Die beiden Pole sind verbunden durch die Aufgabe, die sich dem größten Verein der Kurstadt immer wieder stellt: „Zukunft gestalten“. Mit diesem klaren Bild werden die Gäste der „Akademischen Feier“ zur Vollendung des dritten Bauabschnittes im „Feri-Sportpark I“ empfangen. Untertitel: Eröffnung des neuen Sport- und Gesundheitspark am Niederstedter Weg.

Der Weg in die Zukunft wird mit neuem Sport gestaltet. Das Präsidium hat zwar ein altes „Pferd“ aus dem Bestand von Turnvater Jahn als improvisiertes Rednerpult aufgestellt, doch den sportlichen Teil bei der Eröffnung gestalten junge Menschen mit flotten Bewegungen zu flotter Musik, die ebenjenen Turnvater Jahn vielleicht verwirren würden. Zackige Moves präsentiert die Hip-Hop-Formation, danach sind alle wach und bereit für die Festreden. Auch das älteste Vereinsmitglied, die 102 Jahre alte Anni Meister, Gründerin der Tanzabteilung vor vielen Jahren, ist nebst vielen Ehrengästen aus Sport, Politik und Wirtschaft zum Umtrunk in die Abteilung Tennishalle und Fitness- und Gesundheitsstudio „Motoricum“ gekommen. Die angestrebte Symbiose von Tradition und Zukunft ist spürbar, draußen auf den Sandplätzen frönen viele dem Tennissport noch im weißen Dress.

Schön überdacht ist jetzt die Tennishalle im ersten Stock, die schon seit Januar bespielt wird. Sie ist nun offiziell bezugsfertig, in den weitläufigen modern eingerichteten Krafträumen trainieren ebenfalls schon über 100 Vereinsmitglieder. Im eigenen kleinen Schwimmbecken kann demnächst Aqua-Gymnastik angeboten werden, fast fertig ist auch der Saunagarten, verkündet Vereinspräsident Ralph Gotta.

Beim Bau des neuen Drei-Millionen-Euro-Abschnitts konnte sich der Verein wieder auf die Unterstützung von Stadt und Land sowie seiner Hauptsponsoren verlassen, die zusammen einen flotten Ablauf von der Ideenplanung über die Verwirklichung bis zur Eröffnung nach insgesamt zwei Jahren und neun Monaten ermöglichten. Nach dem „Spatenstich auf der grünen Wiese“ (Gotta) hat es sogar nur noch ein knappes Jahr gedauert bis zur akademischen Feier und am Abend folgenden Eröffnungsball.

Für das 2200 Quadratmeter große Wiesengrundstück kann sich die HTG bei der Stadt bedanken, vom „symbolischen Erbpachtzins“ als Gegenleistung sprach Oberbürgermeister Alexander Hetjes bei seiner kurzen Begrüßungsrede am „innovativen Rednerpult“. Die Stadt hat aus der Sportförderung noch 800 000 Euro draufgepackt, das Land Hessen hat seit 2013 insgesamt 500 000 Euro an Zuschussarbeit geleistet und für das „Motoricum“ noch einmal 220 000 Euro, so der aus Wiesbaden geschickte Landesvertreter Uwe Münker. Er fühlt sich schon heimisch in Bad Homburg, seit drei Monaten hält er sich im neuen Studio fit. Für Ralf Rainer Klatt vom Landessportbund (LSB) ist der Feri-Komplex „mehr als ein Gebäude“. Verein, Stadt und Land hätten in eine „Begegnungsstätte für Menschen und Generationen investiert“. Die Homburger Turngemeinde von 1846 sei ein „Leuchtturmverein mit Vorbildfunktion“.



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