Weiteres Teilstück des Heuchelbachs wird renaturiert

Nur die Wege walzen sie platt (v. l.): Doris Klenk (Fachbereich 67), Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak, Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Markus Schmitt (Straßenbau) und Claudia Richter (Leitung Fachbereich 67). Foto: Stadt Bad Homburg

Bad Homburg (hw). Auf dem bis vor einiger Zeit noch brachgelegenem Areal zwischen Weilburger Straße und Königsteiner Straße entsteht derzeit ein wundervoller Grünzug. So wurde unter anderem bereits der Heuchelbach

renaturiert und eine Wegeverbindung gebaut. „Die Renaturierung des Heuchelbachs ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung. Mit diesem Projekt setzen wir nicht nur ein Zeichen für den Erhalt unserer natürlichen Lebensräume, sondern schaffen auch eine Oase der Erholung und des Naturerlebens mitten in unserer Stadt“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes.

Der entlang der südwestlichen Grundstücksgrenze fließende Heuchelbach wurde von seinen starren Befestigungen befreit und fließt nun in einem schwungvollen Bogen durch das Gelände. Gerade wird an einer neuen öffentlichen Grünfläche mit Wiese und einzelnen Baumpflanzungen gearbeitet, die Fußgänger und Radfahrer ohne Beeinträchtigung durch den Straßenverkehr mit dem Grünzug an der Götzenmühle verbindet. Der kleine Park ist Teil der attraktiven Verbindung von Dornholzhausen bis zum Festplatz am Heuchelbach, die weitgehend parallel und unabhängig vom Autoverkehr an der Saalburgstraße entlang verläuft. Einige Sitzgelegenheiten erhöhen künftig die Aufenthaltsqualität im Grünzug. „Die revitalisierte Schönheit des Heuchelbachs wird nicht nur die ökologische Vielfalt fördern, sondern auch das Bewusstsein für den Wert unserer Umwelt stärken“, ergänzt Bürgermeister und Nachhaltigkeitsdezernent Dr. Oliver Jedynak.

Im Zuge der Arbeiten wurden auch der marode Gehweg auf der einen Seite der Weilburger Straße entfernt, die Parkplätze neu geordnet und die Baumstandorte zum Teil erneuert. Mittelfristig soll eine neue Baumreihe parallel zum Parkstreifen entstehen. „In der Grünfläche finden die Bäume bessere Standortbedingungen vor als in eingefassten Baumscheiben

zwischen parkenden Autos“, erklärt die zuständige Fachbereichsleiterin Claudia Richter. Die Maßnahme hatte sich nach der Räumung der zuvor hier angesiedelten Kleingärten verzögert. Das lag unter anderem daran, dass die Stadt lange auf die Zusage für „gewässerspezifische Fördermittel“ des Landes warten musste, zudem war die erste Ausschreibung mit nur zwei unzureichenden Angeboten erfolglos gelaufen.

Die erneute Ausschreibung mündete in der Beauftragung der Garten- und Landschaftsbaufirma Schleser. Die Arbeiten wurden im April aufgenommen und werden, bis auf die Pflanzarbeiten, die im Herbst erfolgen müssen, im September abgeschlossen sein. „Dann kann die neue Wegeverbindung genutzt und der Bach an dieser Stelle wieder erlebt werden“, freut sich Jedynak. Die Kosten für diese Renaturierungsmaßnahme und für die Wegebau- und vegetationstechnischen Arbeiten belaufen sich auf rund 200 000 Euro.

Das ehemals kleingärtnerisch genutzte Areal ist Teil eines der beiden großen Grünzüge in der Stadt entlang des Heuchelbachs und des Tiefenbachs/Kirdorfer Bachs. Ziel der Renaturierungsmaßnahmen in diesem Gebiet ist die Sicherung der hohen Lebensqualität und Attraktivität für die innerstädtische Naherholung im Grünen. Gleichzeitig wird die ökologische Funktionalität der Freiräume verbessert. Die Stadt kommt mit der naturnahen Gestaltung dieses Bachabschnitts, wie schon an anderen Stellen an den mehr als 60 Kilometern Bachläufen in Bad Homburg, ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach, die oberirdischen Gewässer in einen „guten“ Zustand zu versetzen. Dies trägt zum Schutz der Gewässer, zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und der Anpassung an den Klimawandel bei.



X