Feiern, wo bereits die Kelten zu Hause waren

Ihren Wagen mit Besuchern vollgeladen haben Mitglieder der Gemeinschaft Freunde des Dieselross. Foto: fch

Bad Homburg (fch). „Ober-Erlenbach wächst zusammen“ lautete das Motto beim „Willkommensfest“ im Neubaugebiet „Am Hühnerstein“. Begrüßt wurden die Besucher auf dem Areal zwischen bereits fertig gestellten und noch im Bau befindlichen Häusern – die 390 Meter lange „grüne Lunge“ des Gebiets. Im Grünzug, der zugleich als Wasserrückhaltegebiet dient, befinden sich Bereiche zum Spielen und Erholen. Bänke laden zum Verweilen ein und geben je nach Standort den Blick frei auf den Taunus, die Frankfurter Skyline oder die blühenden Rapsfelder in der Wetterau.

Eröffnet wurde das „Willkommensfest“ von Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Ortsvorsteher Martin Burk. Vorrangiges Ziel des Festes war es, Alt- und Neubürger aus den beiden Ober-Erlenbacher Neubaugebieten „Am Hühnerstein“ und „Am Oberhof“ zusammenzubringen. 35 Vereine, Institutionen, Parteien und Kirchengemeinden nutzten die Chance, sich und ihr Angebot zu präsentieren und neue Mitglieder zu werben. Neben diesen Anliegen wurden die Bürger zugleich an die vor 50 Jahren erfolgte Eingemeindung der selbstständigen Gemeinde nach Bad Homburg erinnert. Bis 1972 gehörte Ober-Erlenbach zum damaligen Kreis Friedberg.

Hetjes dankte allen Vereinen für ihr Mitwirken am Willkommensfest. Er lobte das starke Vereinsleben im Stadtteil, dem es gelungen ist, trotz einem Zuwachs von rund zehn Prozent mehr Einwohnern in den vergangenen Jahren sich seinen dörflichen Charakter teilweise zu bewahren. Vor 50 Jahren habe Bad Homburg im Zuge der Eingemeindung seiner heutigen Stadtteile als Stadt zusammenwachsen müssen. Vor diese Aufgabe ist jetzt Ober-Erlenbach gestellt, da in den kommenden Monaten noch weitere Neubürger in das 800 Wohneinheiten große Neubaugebiet „Am Hühnerstein“ einziehen werden. Trotz der beiden Neubaugebiete liegt Ober-Erlenbach inmitten von Feldern und hat keine bauliche Verbindung zu einem seiner Nachbarstadtteile. Ortsvorsteher Burk wünschte allen „Alt-Ober-Erlenbachern“ und in den vergangenen zehn Jahren hinzugekommenen „Neu-Ober-Erlenbachern“ ein gutes und harmonisches Miteinander. Musikalisch umrahmt wurde das Willkommensfest von drei Sängerinnen aus der Ukraine, den Jagdhornbläsern und den Alphornfreunden Ober-Erlenbach. Zum Repertoire von Ex-Ortsvorsteher (1993 bis 2011) Martin Demandt und seinen beiden Alphornbläserfreunden Susanne Pilz und dem musikalischen Chorleiter Josef Bachmann gehörte unter anderem die Dorfhymne „Ober-Erlenbach Perle von Europa“.

Der Nachwuchs amüsierte sich bei Rundfahrten im von einem historischen Traktor gezogenen Planwagen aus dem Fuhrpark der „Gemeinschaft der Freunde Dieselross“ oder schwebte wie Aladin auf einem „fliegenden Teppich“ mit Clown „Herr von Bauch“ über die Wege. Beim Archäologiespiel für Kinder ab sechs Jahren am Stand der „Heimatstube Ober-Erlenbach“ konnte der Nachwuchs seine Fähigkeiten erweitern und gemeinsam mit den Besuchern weit zurück in die Geschichte blicken. Bei Grabungen im Neubaugebiet „Am Hühnerstein“ waren bei Baubeginn 2018 zwei Grabstellen freigelegt und die Funde sichergestellt worden.

Den staunenden Kindern und Besuchern berichteten Denkmalpfleger Nils Wetter und Vorsitzender Torsten Martin, dass das Neubaugebiet bereits 400 Jahre vor Christus von Kelten besiedelt war. Die Stadtwerke gewährten Interessenten Einblick in die Heizzentrale des Neubaugebiets. Besichtigen konnten die Besucher außer alten Traktoren auch moderne Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr. Zum Gickelschmiss hatten die Kerbeburschen eingeladen, während die Kleintierzüchter die Entwicklung vom Ei zum Huhn zeigten. Lautstark gefeiert wurde am Stand der „Dallesadler“. Hier wie an den Ständen des Naturschutzbundes (Nabu) konnten sich die Besucher mit Getränken versorgen, andere Vereine boten Gegrilltes, Kuchen und Fingerfood an. An vielen Ständen gab es außer Informationen auch Mitmachangebote. Der Ortsbeirat Ober-Erlenbach informierte über die Aufgaben des politischen Gremiums, seine Mitglieder und deren Funktionen.

Organisiert hatten das gelungene „Willkommensfest“ Ortsvorsteher Martin Burk, Sabine Engelfried vom Stadtteil- und Familienzentrum, der evangelische Pfarrer Christoph Gerdes, Bero Wittig vom Jugendzentrum sowie zehn weitere Bürger. Der Ortsvorsteher betonte, dass zum Gelingen des Festes viele Menschen viel Arbeit und Energie investiert haben.

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