Geist-reich! – Ökumenischer Gottesdienst zu den Sodener Weintagen

Ökumenischer Gottesdienst im Rahmen der Bad Sodener Weintage. Foto: Schaller

Bad Soden (es) – Zum ersten Mal kamen Christen aller Konfessionen am Pfingstmontag um 14 Uhr zu einem Gottesdienst vor der Konzertmuschel im Alten Kurpark zusammen. Dicht gedrängt saßen sie vor den Weinständen, um gemeinsam den „Geburtstag der Christen und Kirchen“ an Pfingsten zu feiern. Fröhlich ging es zu, als Pfarrerin Marlene Hering die Gäste begrüßte und von der Stimmenverwirrung der damaligen Christen beim Pfingstwunder erzählte. Ihre Übertragung auf unsere Zeit: fehlende Kommunikation in Politik und Gesellschaft, ausgrenzende, hasserfüllte Kommunikation in den Medien, Unverständnis im Miteinander der Kulturen, machte nachdenklich, erheiterte aber auch, als sie kalauerte, dass selbst „Neuehaaner un Sodener net immer die gleich Sprach spreche däte“.

Dass der „Geist im Wein“ bereits zu biblischen Zeiten erwähnt wurde, die Jünger als „trunken“ erlebt wurden – vom Heiligen Geist erfüllt – stellte den Bezug her, diesen ökumenischen Gottesdienst zu den Sodener Weintagen anzubieten. Die Gottesdienstbesucher hatten dieses Angebot zahlreich angenommen, was auch im kräftigen Gesang der bekannten Lieder deutlich wurde, der den beginnenden Aufbau der Weinstände locker übertönte.

Großes Stimmengewirr folgte in der Mitte der Ansprache, als Pfarrerin Marlene Hering und Pfarrer Alexander Brückmann die Gäste aufforderten, miteinander eigene und gemeinschaftliche Visionen auszutauschen. Dabei wanderten die beiden Geistlichen von Tisch zu Tisch und begrüßten persönlich die Anwesenden und stärkten damit das Gemeinschaftsgefühl. Die Gespräche wollten kein Ende nehmen und so führte ein nächstes Lied wieder zurück in die Andacht. Gottes Geist, der den Menschen beleben will, so die persönliche Bereitschaft dazu in uns wachse. Er diene dazu, aus der „Verzagtheit und Entmutigung unserer problembehafteten Welt“ auszusteigen und „neue zuversichtliche Lebenskraft“ zuzulassen, wie es in dem bekannten Lied „Sonne der Gerechtigkeit“ zum Ausdruck kommt: „Weck die tote Christenheit… bis zu „gib Glaubenshoffnung, Kraft und Mut“. Dass Bad Soden ökumenisch gut miteinander unterwegs ist, auch durch das Zusammensein im Rahmen der jährlich stattfindenden Tage der „Sodener Passion“ wurde an den Tischen deutlich kommuniziert. Zum Schluss dankte Pfarrerin Marlene Hering allen Ehrenamtlichen, die diesen Gottesdienst möglich gemacht hatten.

Fröhlich ging es im Anschluss an den Gottesdienst an den Tischen weiter - nun mit einem Glas Wein oder Sekt.



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