Bürgerversammlung liefert Anregungen zum Energiesparen

Bei der Bürgverversammlung liefern die Verantwortlichen am Rednerpult Anregungen zum Energiesparen. Foto: Stephanie Kreuzer

Eschborn (ew). Gibt es wieder eine Eisbahn, darf die Weihnachtsbeleuchtung auch in diesem Jahr funkeln? Das sind Fragen, die Eschborn angesichts der steigenden Energiekosten bewegen. „Freudvolle Ereignisse“ sollen jedoch nach wie vor unterstützt werden, betonte Bürgermeister Adnan Shaikh während der Bürgerversammlung im Bürgerzentrum Niederhöchstadt im Oktober. Zu dieser hatte Stadtverordnetenvorsteher Markus von Sternheim eingeladen, auch die Erste Stadträtin Bärbel Grade nahm teil. Die Versammlung widmete sich dem Thema „Energie und Energiesparen“.

Dennoch werden die vom Magistrat beschlossenen Maßnahmen zur Energieeinsparung spürbar. So laufen beispielsweise die Schlittschuhfans in diesem Winter auf Kunststoff statt auf echtem Eis. Anpassungen gibt es zudem im Wiesenbad: Wasser- und Lufttemperatur wurden bereits gesenkt, das Freibad und die Sauna sind seit Oktober geschlossen. In den Sporthallen werden Temperatur und Warmwasserversorgung ebenfalls reduziert und Gebäude und Verkehrsanlagen – darunter auch die Kunstwerke auf den Kreiseln – nachts nicht mehr beleuchtet.

Seit langem verärgert viele Eschborner, dass häufig auch tagsüber die Straßenbeleuchtung brennt. Dies kam ebenfalls in der Bürgerversammlung zur Sprache. Bürgermeister Shaikh verwies auf den Vertrag mit dem Netzbetreiber Syna, in dem regelmäßige Kontrollfahrten vorgeschrieben seien. Er nahm aber als Anregung mit, positiv darauf hinzuwirken.

Auch alle anderen Maßnahmen, die sich auf den städtischen Energieverbrauch auswirken, sollen fortlaufend überprüft und dynamisch angepasst werden. Auf Verwaltungsebene wurde ein Energiekrisenstab gebildet und die Versorgung im Brand- und Katastrophenschutz ist sichergestellt.

Eschborns Klimaschutzmanager Edmund Flößer-Zilz verwies auf die globale Problematik der Erderwärmung und zitierte Prognosen, nach denen solche Hitzewellen, wie jeder sie in den vergangenen Sommern erlebte, bereits in 13 Jahren normal sein werden. Man müsse die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreiben, das beträfe insbesondere Heizsysteme. Er wies auf städtische Projekte hin, beispielsweise seien bereits diverse Photovoltaikanlagen installiert worden. Geplant seien diese auch auf den Dächern des Bürgerzentrums in Niederhöchstadt, des Notfallzentrums und der Rettungswache sowie der Kita „Weingärten“. Pilotprojekte für eine „Smart City“ gebe es unter anderem beim Betrieb von Straßenbeleuchtung mit Ökostrom oder LED-Straßenleuchten, die ereignisgesteuert funktionieren und zum Beispiel auf Radfahrer reagieren.

Flößer-Zilz legte den interessierten Zuhörern zudem das städtische Förderprogramm für Wärmedämmung, Heizung, Fenster und Türen sowie den Modernisierungs-Check der Landesenergieagentur und den kostenlosen Fördermittel-Check von „co2online“ ans Herz. Außerdem verdeutlichte er, welche Sofortmaßnahmen für jeden möglich sind, um – gerade beim Heizen und für Warmwasser – Energie zu sparen. Der Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts verteile sich nämlich wie folgt: 71 Prozent für Raumwärme, 15 Prozent Warmwasser und 14 Prozent Strom.

Amine Aimut, Energieberater des MTK, informierte über die kostenlose Erstberatung in Energiesparfragen, die er dreimal pro Woche persönlich oder online anbietet. Er empfiehlt unter anderem eine Verbrauchsanalyse, um Sparpotenziale aufzudecken, und gibt Tipps für entsprechende Maßnahmen. Fragen zum richtigen Heizen und Lüften konnten in der anschließenden Diskussion beantwortet werden.

Energiesparberaterin Astrid Wepner war Ansprechpartnerin am Infotisch und hatte hier sowohl thematisch interessante Bücher, die in der Stadtbücherei verfügbar sind, als auch hilfreiche Broschüren zum Mitnehmen ausgelegt.

Darüber hinaus konnte sie den EnergieSpar-Check vorstellen und ein paar nützliche Haushaltsgegenstände wie einen wassersparenden Duschkopf oder energieeffiziente Glühbirnen präsentieren.



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