Morden für den guten Zweck – EDC feiert Jubiläum mit Krimi

Mr. Boddy ist tot. Aber wer ist der Mörder? Der „English Drama Club“ beschert dem Publikum einen spannenden Abend und eine großartige Aufführung. Foto: bin

Friedrichsdorf (bin). Groß, jung, männlich, dunkle Haare. So sah die Leiche aus. Gegen 19.39 Uhr wurde Mr. Boddy im „Hotel DeMort“ unter mysteriösen Umständen getötet. Die Polizei und die Zuschauer ratlos. Doch dies blieb nicht der einzige Mord an diesem Abend...

Der „English Drama Club“ (EDC) trug zu seinem 35-jährigen Jubiläum eine Krimikomödie vor. „Murder for Dinner“ hieß das selbstgeschriebene, englische Stück, für das sie schon seit September übten. Der EDC begeisterte das Publikum mit einer großartigen schauspielerischen Leistung und auch mit dem tollen selbstgebauten Bühnenbild. „Es hat mega gut geklappt, und ich bin positiv überrascht“, erzählte Andrea Lenz, die Geschäftsführerin und Vorsitzende des EDC, „Die Aufführung ist natürlich das Ziel, und am Ende habe ich richtig gemerkt: alle wollen endlich auftreten. In der vergangenen Woche haben wir vier extra Proben eingeschoben.“ Das englische Stück konnte an drei Abenden besucht werden und mit dem Eintrittsgeld wurden gute Zwecke unterstützt: Alle Erlöse wurden an „Streetwork Frankfurt“, „World Vision“, „Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt“ sowie „Haus Mirjam Friedrichsdorf“ gespendet. „Mir ist ganz wichtig, dass die Schauspieler wissen, dass das, was sie hier tun, nicht nur ein Hobby ist, sondern auch dem guten Zweck dient“, erklärte Andrea Lenz. Nicht nur am Sonntagabend, sondern auch an den anderen Tagen wäre die Vorstellung gut besucht und fast ausverkauft gewesen, berichtete sie.

Die selbstgeschriebene Krimikomödie von Schauspielerin Vivien Sieglar und ihrer Schwester Jessica begann an einem regnerischen, kalten Abend. Sieben einander unbekannte Gäste wurden in das „Hotel DeMort“ von Mr. Boddy zum Dinner eingeladen. Die sieben, sehr unterschiedlichen Gäste wurden von Butler Frinton (Jannik Bucher) und dem Hausmädchen Elise (Kathi Meißner) begrüßt. Doch was hatten sie gemeinsam und weshalb waren sie dort? Sie wurden alle erpresst und bezahlten seit einiger Zeit dafür, dass ihr dunkles Geheimnis nicht aufgedeckt wird. Der Butler löste direkt das Rätsel: Mr. Boddy, der Gastgeber, ist der Erpresser, und er las die Geheimnisse der Gäste vor allen vor. Als Mr. Boddy (Finn Schwab) sich dann vorstellte und Geschenke verteilte, kippte er plötzlich um. Alle hielten ihn für tot, und die Dinnergäste waren in Aufruhr. Als kurz drauf noch ein Mord passierte, und sie erfuhren, dass die Polizei unterwegs sei, versuchten sie alles, um den Mörder zu finden und die Polizei nicht misstrauisch zu machen, da sie sonst alle als Mörder dastünden. Als aber nach einem Stromausfall die Zahl der Leichen insgesamt auf sechs gestiegen war, wurde langsam klar, es kann unmöglich nur einen Mörder geben. Der Butler löste das Geheimnis: „I love playing games with people like you!“ Der eigentliche Mr. Boddy, der sich die ganze Zeit als sein Butler ausgegeben hatte, richtete einen Revolver auf die Dinnergesellschaft. Nach der unerwarteten Wendung kam direkt die Nächste. Paul Rue (Mariano Sanchez Chung), ein Gast, war als verdeckter Polizist im Hotel. So konnten alle Schuldigen festgenommen und die Geheimnisse gelüftet werden. Mr. Boddy hatte nur die zufällig vorbeigekommene Verkäuferin (Aziza Izmi) ermordet. Dr. Plum (Elias „Jem“ Menzel) hatte zuvor den Butler, den zu diesem Zeitpunkt alle für Mr. Boddy gehalten hatten, getötet und auch die anderen Morde waren von den anderen Gästen ausgeführt worden. Sie hatten alles versucht, damit ihre Geheimnisse nicht offenbart wurden.

„Ich bin sehr zufrieden mit dem, was wir die Abende geleistet haben. Es gab kleine Momente auf der Bühne, wo ich mal kurz Panik bekam. Aber der Vorteil des langen Probens ist, dass wir das Stück komplett innehaben“, sagte Jannik Bucher.

Nach diesen großartigen Aufführungen des „English Drama Clubs“ kann auf eine weitere tolle Vorstellung im Frühling nächsten Jahres und auf ein noch langes Bestehen des EDC gehofft werden.



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