„Niemals geht man so ganz...“

Da kommt Rührung auf: Ihre allererste Klasse hat für Ulrike Gehrke zum Abschied ein Transparent gestaltet.

Friedrichsdorf (fw). Ulrike Gehrke hat nachgerechnet: Insgesamt waren es elf Durchgänge. „So oft habe ich Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse begleitet“, erzählt die 65-Jährige. Jetzt ist Gehrke, die über 43 Jahren an der Peter-Härtling-Schule (PHS) unterrichtet hat, in den Ruhestand verabschiedet worden. Allzu wehmütig muss Gehrke nicht sein. „Ich komme ja ein Glück nach den Sommerferien wieder und unterrichte noch weiter, allerdings mit nur zwölf Stunden pro Woche“, berichtet die passionierte Grundschullehrerin, die 1976 nach ihrem Referendariat an der Bad Homburger Kettler-Francke-Schule an die PHS kam. „Die Schule war noch ganz neu“, erinnert sie sich. Vor allem der damalige Schulleiter Ritzenthaler und das Kollegium, weiß sie noch, hätten sie sehr nett aufgenommen. „Im Laufe der Jahre sind viele Freundschaften entstanden, die bis heute andauern“, erzählt sie. All die Jahre war sie immer sehr gerne Lehrerin. Deutsch, Sachkunde und Kunst sind „ihre“ Fächer. „Und bis vor ein paar Jahren habe ich mit großem Spaß auch Sport unterrichtet“, fügt sie hinzu. „Da ich Sport aber nicht studiert habe, musste ich das Unterrichten vor rund fünf Jahren aufgeben, als eine neue Bestimmung herauskam“, meint sie.

Neben dem Vermitteln des Unterrichtsstoffs stand für Gehrke immer ebenso im Vordergrund, die Kinder in ihrer Klassengemeinschaft zu stärken. Wichtig war ihr auch, dass der Nachwuchs lernt, wie entscheidend Empathie im Umgang miteinander ist.

Obwohl sie sich freut, dass es für sie an der PHS weitergeht, weiß sie schon, was sie mit dem Plus auf ihrem Zeitkonto anfangen wird: „Ich möchte wieder mehr Fahrradfahren und auf jeden Fall endlich richtig Italienisch lernen“, verrät Gehrke, die gerne und oft in Italien, am liebsten in der Toskana, Urlaub macht. Auch ihre Enkelin (5) will sie öfter sehen. „Und ich werde nochmal Oma“, freut sich Ulrike Gehrke.



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