Wieder viel Bewegung in der Seulberger Kirche

Friedrichsdorf (fw). In der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Seulberg bewegt sich was. Am Pfingssonntag drehten sich bunte Windrädchen an der Balustrade der Kirche. Der Wind versetzte sie in Bewegung. Sie schmückten zudem das sogenannte Corona-Kreuz aus dürrem Holz, das so unverhofft in Bewegung geriet. An der Kirche angebrachte Banner deuteten diese spektakuläre Inszenierung. „Gottes Geist weht, wo er will!“! (Joh 3,8) konnte man da lesen. Die Kirchenvorsteherinnen Christine Weinschenk und Christa Tröger hatten sie beschriftet. Und kaum versieht man sich, schweben Seifenblasen vom Wind getrieben um den markanten Kirchturm. Die Kirchengemeinde hatte die Seulberger Kinder eingeladen, sich beim Vorbeigehen eines der Windräder mitzunehmen.

Am Abend hatten die von Küster Michael Greiner drapierten Räder die Besitzer gewechselt. Während der beiden digitalen Pfingstgottesdienste läuteten die Glocken und wehten die Fahnen. Das Kindergottesteam unter Leitung von Katja Sig, Oriana Vogeler und Anna Sophia Fischer hatte mit viel Begeisterung einen pfingstlichen Kindergottesdienst produziert ins Netz gestellt. Selbst die Pfingstbirken fehlten nicht. Sie waren von Kirchenvorstand Jochen Kitz und Küster Greiner im Wald geschlagen und um die Kirche aufgestellt worden. Der Busfahrer der vorbeifahrenden Buslinie 56 grüßte mit einem fröhlichen „Frohe Pfingsten!“.

So bewegt ging es nach Pfingsten weiter in Seulberg. Die ersten vier Konfirmanden bereiteten sich auf ihre Einsegnung vor. Es entstanden in einer Textwerkstatt Texte für den Konfirmationsgottesdienst. Man hatte es hier weniger mit dem Auswendiglernen. Wichtiger sei gewesen, so Pfarrer Krenski, „dass die Jugendlichen in ihrer Sprache ihren authentischen Glauben ins Wort bringen“. So entstanden Psalmcollagen und Glaubensbekenntnisse. Die Konfirmanden wählten einen Konfisong aus, in dem sie ihr derzeitiges Lebensgefühl zum Ausdruck brachten. Die Wahl fiel auf den Song „Let Her Go“. Die Konfirmanden griffen auch zu Pinsel, Farben und Schwamm und gestalteten ein farbenfrohes Antependium (Vorhängetuch), das nun den Altar der Seulberger Kirche schmückt.

Frischer Wind wehte auch im Blick auf die Kirchenvorstandswahl. Die Freiwillige Feuerwehr Seulberg fuhr gar eine Leiter zum Himmel aus, um zur Wahl aufzurufen. In luftiger Höhe brachten die Feuerwehrleute ein überdimensionales Banner an den Seulberger Kirchturm an. Darauf ist zu lesen: „Meine Wahl! Wahl zum Kirchenvorstand 13. Juni!“

Der Vorsitzende des Wahlvorstands, Ludwig Becker, freut sich über ein buntes Personaltableau. Er ist zuversichtlich, dass das neue Team etwas in der Kirchengemeinde bewegen wird. Inzwischen flatterte in den Seulberger Haushalten die „Seulberger Sonntagspost“ ein, in der sich die Kandidierenden vorstellen. Im Pfarramt sind bisher über 400 Wahlbriefe eingetroffen. Die Kirchengemeinde freut sich über begeisterte Wähler.

Bis zum 13. Juni um 18 Uhr können Wahlberechtigte ihre Stimme per Briefwahl im Pfarramt abgeben. Es kandidieren: Stefanie Buchmann, Ulrike Enzmann, Stephan Genschow, Jochen Kitz, Anina Kishnan, Christian Reichert, Ingrid Schunk, Katja Sig, Christa Tröger, Karl-Heinz Wechterowicz, Christine Weinschenk und Rolf Willmanns.

Und noch etwas bewegt sich. Die Türen der Seulberger Kirche sind wieder zum wöchentlichen Gottesdienst geöffnet. Man kann ohne Voranmeldung teilnehmen. Freilich gelten weiter die entsprechenden Hygienemaßnahmen.

„Das fühlt sich an wie ein Nachbeben des Geistes“, sagt Pfarrer Krenski. Schließlich ermutigte der Geist die Jünger Jesu, die verschlossenen Türen zu öffnen. „Es geht voran. Es bewegt sich etwas!“, so Krenski.

Bunte Windräder drehen sich, und auf einem Banner ist zu lesen „Gottes Geist weht, wo er will!“. Foto: ev. Kirchengemeinde Seulberg



X