Noch mehr unvermeidliche Regeln, diesmal zur Waldbrandgefahr: Die zweithöchste Alarmstufe gilt!

Auch zu Hause gilt es, Brandgefahren gegenüber stets wachsam zu sein. So warnt das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS) dringend davor, Mund-Nasen-Masken in der Mikrowelle zu trocknen oder zu desinfizieren, sofern ein Draht eingearbeitet ist. Eine wassersparende Alternative gegenüber der Waschmaschine ist zum Beispiel fünfminütiges Auskochen im Wasserbad. Foto: IFS

Glashütten/Hochtaunus (hhf/kw) – Wie so oft, wenn im Hochsommer das Wasser knapp wird, steigt auch noch die Waldbrandgefahr und wie zur Bestätigung hat es am Freitag bereits am Kleinen Feldberg einen Brand gegeben. Damit das kostbare Nass nicht auch noch von der Feuerwehr „verplempert“ werden muss, gilt es leider derzeit, sich noch einige weitere Regeln zu merken. Die Glashüttener Bürgermeisterin Brigitte Bannenberg hat diese aktuell in einem Rundschreiben zusammengefasst:

Liebe Mitbürger*innen,

das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ruft die zweithöchste Alarmstufe aus! Unser Wald ist durch die Trockenheit und Sturmschäden bereits schwer getroffen und ein Ende der Kalamitäten durch den Borkenkäfer ist nicht in Sicht. Daher ist es zum Schutz des Waldes besonders wichtig, Waldbrände zu vermeiden! Jeder Waldbrand ist eine Katastrophe für Tier- und Pflanzenwelt und das Ökosystem Wald.

Umsichtiges Verhalten ist gefragt

Bitte helfen Sie mit, Waldbrände zu verhindern und mindern Sie durch Ihr umsichtiges Verhalten die Wald- und Flächenbrandgefahr.

Beachten Sie bitte:

Im Wald ist das Rauchen grundsätzlich nicht gestattet!

Waldbrandgefahr geht ebenfalls von liegen gelassenen Flaschen und Glasscherben, aber insbesondere auch entlang von Straßen durch achtlos aus dem Fenster geworfenen Zigarettenkippen aus.

Außerhalb der ausgewiesenen Grillstellen darf kein Feuer entfacht werden.

Auf den Grillplätzen sollte darauf geachtet werden, dass kein Funkenflug entsteht und dass das Feuer beim Verlassen des Grillplatzes richtig gelöscht wird. Bereits bestehende Einschränkungen sind unbedingt einzuhalten. Im Ausnahmefall ist auch die vorübergehende Sperrung von Waldwegen und Waldflächen nicht ausgeschlossen.

Alle Waldbesucher werden zudem gebeten, die Zufahrtswege in die Wälder nicht mit Fahrzeugen zu blockieren. Pkw dürfen nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden.

Die Fahrzeuge sollten nicht über trockenem Bodenbewuchs stehen.

Wer einen Waldbrand bemerkt, wird gebeten, unverzüglich die Feuerwehr (Notruf 112) zu informieren.

Weitere Informationen zum Thema Waldbrandgefahr und den Alarmstufen finden Sie hier: https://umwelt.hessen.de/umwelt-natur/wald/waldbrandgefahr.

Der Mensch ist Hauptverursacher

„Informieren Sie sich vor einem Ausflug in den Wald auf den Webseiten des Deutschen Wetterdienstes oder einer Wettergefahrenseite, welche Waldbrandstufe für Ihre Region aktuell ausgerufen ist. Achten Sie auch auf entsprechende Beschilderung im Wald“, rät auch Nicola Uhde, Expertin für Waldpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Es gilt der Grundsatz ‚Vorsorge ist besser als Nachsorge‘, denn es braucht viele Jahrzehnte, einen abgebrannten Wald wieder aufzuforsten und das Leben in den Wald zurückzuholen“, fährt sie fort und nennt eine erschreckende Statistik: „Alarmierend ist, dass nahezu alle Waldbrände durch menschliche Unachtsamkeit verursacht werden, Blitzschläge spielen so gut wie keine Rolle.“

Die Verhaltensempfehlungen des BUND decken sich mit den bereits aufgezählten, ein interessanter Hinweis zum Grillen allgemein aber mag den Förstern auch noch unter die Arme greifen: „Achten Sie bei der Wahl der Grillkohle auf eine regionale Herkunft des Holzes, vor allem sollte kein Tropenholz in der Grillkohle sein. Schonen Sie internationale Wälder zusätzlich bei der Wahl Ihres Grillgutes: mehr Gemüse und weniger Fleisch. Wenn Fleisch, dann aus regionaler Weide- oder Biohaltung. In der Fleischerzeugung aus Massentierhaltung wird Soja aus Übersee verfüttert, für dessen Anbau auch der Regenwald gerodet wird.“

Grillplätze im Naturpark gesperrt

Carsten Lauer, der Kreisbrandinspektor des Hochtaunuskreises, schätzt die Gefahr eines Brandes im Wald ebenfalls durchaus als hoch ein, sieht aber keinen Grund zu Panik. „Wir sind sehr gut vorbereitet“, so Lauer. Trotzdem mahnt auch er zur Vorsicht bei den Waldbesuchern und der Naturpark Taunus bittet für diese Maßnahmen die Bevölkerung bereits jetzt um Verständnis. Carolin Pfaff, stellvertretende Geschäftsführerin des Naturpark Taunus, erinnert Ausflügler vor allem noch einmal daran, die Zufahrtswege für die Feuerwehr in die Wälder nicht mit ihren Fahrzeugen zu blockieren (dort stehen sie auch oft über trockener Vegetation) und hat in Sachen Freizeitgestaltung noch eine schlechte Nachricht: „Die Grillplätze sind bis auf Weiteres gesperrt“.

Eine Hoffnung bleibt dem Regel-geknechteten Corona-Sommer-Hessen immerhin: Die Dürreperiode hat durch den Jahreslauf ein absehbares Ende, so dass unter Einhaltung aller Corona-Vorschriften in diesem Jahr sicher noch gegrillt werden kann.



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