Napoleon – Aufstieg und Fall eines Genies

Wieder einmal die Fehlkalkulation bezogen auf die Reaktion der Kelkheimer hinsichtlich einer kulturellen Veranstaltung im Stadtverordneten-Sitzungssaal des Rathauses: Es kamen so viel Besucher, dass Mitglieder der Euterpe, die gleichfalls als Gäste dabei waren, fleißig Stühle schleppen mussten, um genügend Plätze zu schaffen.

Napoleon – ein Thema, das auch heute noch die Menschen fasziniert. In diesem Fall thematisch eingebunden in die große Napoleon-Ausstellung im Kelkheimer Museum. Napoleon, im Spiegel von Literatur und Musik der Dreiergruppe „BonaNox“, die in diesem Programm Texte und Lieder der verschiedensten Dichter und Komponisten – von Goethe bis Heine, von Beethoven bis Mahler – vortrug und entsprechend vom Publikum gefeiert wurde, zumal Matthias Horn (Bild rechts) die Besucher einige Male „dirigierend“ zu einem brausenden, stimmgewaltigen Chor vereinigte, der seiner eigenen Stimme in nichts nachstand.

Vom Stadtverordneten-Vorsteher Alexander Furtwängler begrüßt der Europaabgeordnete der CDU Thomas Mann. Morgens noch in Kassel, nachmittags in Kelkheim. Volles Programm also.

Auf Französisch, napoleonische Zitate seine Begrüßung, die Größe des Korsen von 1,61 Meter illustrierend, indem er sich – Hand in der Jacke – hinter dem Rednerpult ganz klein machte. „Nichts leichter ist es als Kriege zu gewinnen“, zitierte Thomas Mann, aber um welchen Preis. Menschenleben. Und ungesagt, aber irgendwie doch im Hintergrund der Mann in Moskau, nur ein paar Zentimeter größer als Napoleon und dessen Griff zur Krim.

Die Analyse des Kriegs-Genies, wieder das Wort Menschenleben, dann der Niedergang nach Waterloo und der Satz des Korsen „Ich werde nicht mehr wahrgenommen“. Dazwischen die Verdienste, zu denen das bürgerliche Gesetzbuch, die Kulturreform und manches andere zählen. Dann ein Kompliment des Europa-Politikers an die Stadt Kelkheim: „Ich bin froh, dass wir immer wieder in Kelkheim zusammenkommen“, darauf anspielend, dass es gerade in Kelkheim viele Veranstaltungen zu Europa gab und gibt, dass die Eichendorff-Schule hier seit Jahren eine prägende Rolle spielt, an der Thomas Mann maßgeblich beteiligt ist.

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