Nun doch kein Weihnachtsmarkt in Fischbach und viele, die jetzt mehr oder minder enttäuscht sind

Am vergangenen Wochenende teilte der Kerbeverein Fischbach als endgültige Entscheidung mit: In diesem Jahr wird es keinen Weihnachtsmarkt rund um die Dreifaltigkeitskirche geben. Damit wurde zum Bedauern vieler bestätigt, was wir schon vor einiger Zeit gemeldet hatten, was aber damals für den Kerbeverein nicht sicher war. Dazu Ralf Fischer, der Vorsitzende des Kerbevereins: „Das ist eine bittere Entscheidung. Aber sie war nicht zu vermeiden.“

Zu dieser Entscheidung beigetragen hat, dass die coronabedingten Bestimmungen einfach nicht zu dem Weihnachtsmarkt gepasst hätten – oder umgekehrt. Ein Problem ist, dass für die Vorbereitung des Marktes nur zwei Monate zur Verfügung gestanden hätten, ob mit 2G oder 3G. Dazu muss man wissen, dass die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt im allgemeinen schon im März oder April beginnen. Dazu kommen die finanziellen Probleme, die jetzt im Hinblick auf die Richtlinien auftauchen. Es müssten Abstände eingehalten werden, zählt Ralf Fischer auf. Verträge müssen mit den verschiedensten Ausstellern gemacht werden, wolle man nicht nur einen Markt mit Essen und Trinken haben. Das erfordert für die Kontrollen viel Personal, das vom Verein gar nicht gestellt werden kann. Und professionelle Sicherheitsdienste sind einfach zu teuer. Ralf Fischer: „Wir haben so lange gewartet, weil wir hofften, dass der Markt unter einfacheren Bedingungen, beispielsweise ohne Einzäunungen, doch stattfinden könnte.“

Die Belastung für die Vereinsmitglieder wäre auch zu hoch gewesen. „Was vielen nicht bekannt ist: Alle unsere Helfer stellen den Markt in ihrer Freizeit neben ihren eigentlichen Berufen ohne Vergütung auf die Beine.“

Um so mehr getroffen fühlt sich Fischer von der Flut an negativen Rektionen, kaum jemand, der Verständnis zeigte. Man könne doch den Weihnachtsmarkt in die Langstraße und unter die B455-Unterführung verlegen, lautete ein Vorschlag in Facebook, dem wir auch weitere Zitate entnahmen. Ralf Fischer: „Hier fehlt der Sachverstand. Wir müssen die Langstraße dann mindestens sechs Tage für den Auf- und Abbau für den Durchgangsverkehr sperren, inklusive der Busse.“

Nicht alles auf einen Platz beschränken, lautete ein Vorschlag. Buden könnten auch unter der Brücke aufgebaut werden. Wer die Probleme an dieser Stelle zu nächtlicher Stunde kennt, wird als Aussteller gern auf eine Bude an dieser Stelle verzichten.

Polemisch wurde man auch, indem man meinte, es gebe Menschen und Vereine, die sich gerne der Regierung unterwerfen.: „Der Kerbeverein scheint dazu zu gehören.“, so nur einer dieser Kommentare.

Die Liste der Absurditäten, die hier ausgebrütet wurden, ist noch viel länger. „Wir haben doch gerade erst September“, eine Meinung, die von wenig Sachverstand geprägt ist, denn die Dippemess finde doch statt. Uhrzeiten könne man doch beschränken, auch das Radrennen könne stattfinden, „aber ein kleiner Weihnachtsmarkt nicht, muss man nicht verstehen.“ Vielleicht versteht man jetzt aber, wenn man gelesen hat, wie hoch der Aufwand für die ehrenamtlichen Helfer aus dem Verein ist, wenn man zum Vergleich weiß, welcher personelle und finanzielle Aufwand für das erwähnte Radrennen betrieben wird.

Ein weiterer Text: „Wo ein Wille, da ein Weg. Ein bisschen mehr Aufwand und Verständnis für das Machbare, dann geht Vieles. Etwas mehr Flexibilität täte uns auch in dieser Lage gut.“ Darauf eine klare Antwort: „Dann lade ich Sie gerne ein, beim nächsten Weihnachtsmarkt bei der Planung ab April und eine Woche vor und eine Woche nach dem Weihnachtsmarkt gerne zu helfen“, so Ralf Fischer.

Dann findet sich auch der Kommentar: „Sauber! Die meisten hier regen sich lieber auf und motzen, anstatt es besser zu machen, wo sie es doch besser wissen.“

Und zum Abschluss noch dieses eher versöhnende Zitat:

„Mir fällt auf, dass viele Kommentare von Leuten kommen, die vermutlich noch nie bei diesem Weihnachtsmarkt geholfen haben. Besonders bei den Arbeiten im Vorfeld. Der Arbeitsaufwand ist weit höher als man vermutet. Welche Auflagen erfüllt werden müssen ...“

Kurzum: Viel leeres Stroh, das mit wenig Verstand und mit noch weniger Kenntnissen und Wissen gedroschen wurde.

Ein Foto aus vergangenen Vor-Corona-Zeiten als man neben der Dreifaltigkeitskirche dicht an dicht an den Buden und unter dem Weihnachtsbaum auf dem Fischbacher Weihnachtsmarkt am Ersten Adventswochenende stand.
Foto: ph



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