Leserbrief Stadt gegen Rassimus

Der Leserbrief von Frau Schimmelpfennig (KeZ vom 02.06.2023) spricht mir im Großen und Ganzen aus dem Herzen, vor allem die Sätze: „Nicht Worte sind es, die zählen, sondern Taten. Und die muss man nicht anpreisen, sondern tun.“ Vielen Dank dafür!

Die Schilder „Kelkheim – Stadt gegen Rassismus“ erinnern mich an ein Glas Marmelade, auf das jemand ein „Honig“-Schild geklebt hat. Deswegen ist aber immer noch Marmelade im Glas.

Nun haben diese neuen Schilder am Ortseingang für mich spätestens ein besonderes „Geschmäckle“, seit mein Sohn vergangenen Freitag gegen 20 Uhr in der Stadtmitte (Frankfurter Straße, gegenüber dem Barber Shop) von drei ausländischen Mitbürgern bedroht, niedergeschlagen und ihm mehrfach gegen den Kopf getreten wurde, als er bereits am Boden lag.

Ich habe selbst mehrere Jahre im Ausland gelebt und bin der Ansicht, dass man sich unter einigermaßen intelligenten, anständigen Menschen immer mit Respekt begegnen kann, ganz gleich, woher man kommt. Leider scheinen Respekt und Fairness in diesem Land immer mehr zu einer Einbahnstraße zu werden.

Vor diesem Hintergrund halte ich die neuen Schilder für eine Fehlinvestition, solange sich hier nicht Deutsche und Ausländer gleichermaßen von Rassismus distanzieren.

Ursula Hering, Kelkheim



X