Die TuS Hornau und die „TuS Agenda 20 plus“

Für 90.000 Euro kann man schon mal in die Hocke gehen – als Überbringer und als Empfänger. Wie hier Staatsminister Axel Wintermayer und TuS-Vorsitzender Werner Jakobartl. Der Grund: Der Minister überbrachte dem Verein den offiziellen Bescheid über 90.000 Euro, die fester Bestandteil der „TuS Agenda 20 plus“ des Vereins sind. Zu dieser Agenda, also zu diesem Plan des Vereins gehört unter anderem die Erneuerung des Kunstrasens, der seit 15 Jahren von den Fußballern „strapaziert“ wird. „Weit mehr als andere Plätze“, wie die TuS-Verantwortlichen betonen. Zur Illustration des Rasenzustandes das Foto des Ministers und des Vorsitzenden oben.

Es ist aber nicht nur die Erneuerung des Rasenplatzes – die Arbeiten dafür beginnen schon in vier bis sechs Wochen – die Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED (50.000 Euro), die Erneuerung des Tennisplatzes gehören dazu wie ein Laufband und ein Ballfangzaun (25.000 Euro). Alles in allem sind für die Veränderungen 430.000 Euro vorgesehen. Wie gesagt: 90.000 Euro kommen von Land Hessen, der Kreis beteiligt sich mit 40.000 Euro die Stadt Kelkheim mit 24.000 Euro. Der Rest wird vom Verein finanziert, der sich dafür in den letzten Jahren vorausschauend schon mit Rücklagen abgesichert hat. Es bleibt allerdings noch eine Lücke von rund 30.000 Euro, die, so hofft es der TuS-Vorstand, durch Sponsoren- und Spendengelder geschlossen werden kann. In den Planungen immer die Frage: Was können wir uns leisten und was nicht? So prangt denn auch an der Wand des Vereinsheims: „TuS Hornau sagt Danke“. Und vor dem Wappen schütteln sich Minister und Vorsitzender symbolisch die Hände.

Die anderen auf dem Foto sind von links Peter Morgenstern, Frank Grom, Robert Wintermayr, Stadtrat Stefan Thalheimer, der den Bürgermeister vertrat, und Erhard Kaufhold.

Auf der Terrasse des Vereinshauses mit der besonders attraktiven Anlage des Vereins war noch Zeit für eine Tasse Kaffee und den einen oder anderen Satz. Ein Thema natürlich der Sport und der Minister wurde gefragt, wie er es denn damit hält. Nun als Gegengewicht zu langen Schreibtischstunden sind dreimal in der Woche zwei Stunden Sport vorgesehen. Fahrrad, Laufen, Gymnastik und Yoga. Das Ergebnis kann sich mit der schlanken Silhouette des Politikers sehen lassen, der allerdings auch sagt: Immer klappt das mit den dreimal zwei Stunden in der Woche nicht. Die Termine. Und ein Politiker solle doch keine Rückenprobleme haben ...

Einen großen Raum der Gesprächsrunde nahm das Thema der Integration von Ausländern im Kelkheimer Vereinssport ein. Hier ging es weniger um die Flüchtlinge in Kelkheim, die inzwischen nicht nur von den Coaches, sondern auch in den Vereinen betreut werden, sondern um in Kelkheim lebende Ausländer, die hier ihr Brot verdienen. Da tut sich oft die Hemmschwelle auf, dass die Zeit in Kelkheim bemessen ist, vielleicht nur ein paar Jahre bis zur nächsten Versetzung.

Hervorgehoben wurde aber auch, dass sehr viele Jugendliche auf das Vereinsgelände kommen, um Sport zu treiben, nicht nur Vereinsmitglieder.

So fiel denn auch der Satz: „Hier oben ist es wie in den Ferien, wie im Urlaub.“

Die oben erwähnte Agenda 2020+ erläutert den Verein, die Ziele und führt die Zahl der Mitglieder an: 1.784, davon 700 unter 18 Jahren.

Es ist auch der Hinweis auf die inzwischen bröckelnde bauliche Substanz. Der Kunstrasen, vor Jahren von den Mitgliedern in einer Spendenaktion mitfinanziert, ist dringend sanierungsbedürtig, ebenso die altersschwache Flutlichtanlage.

Und nachdem mit eigenen Mitteln die Umkleidekabinen und das Kleinfeld saniert sind, sind auch die Mittel des Vereins erschöpft. Diese Fakten dienten als Grundlage für die Bewilligung von Zuschüssen des Landes, des Kreises und der Stadt Kelkheim für die anstehenden Bauarbeiten. Und mit der Agenda mit der Zahl 2020+ wurde die Planung bis in das nächste Jahr ausgedehnt. Vielleicht auch durch das Plus etwas länger. Diese Agenda wurde vom Vorstand einstimmig verabschiedet.

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