Caritas sucht Freiwillige

Annette Otto und Jens Kroll suchen Freiwillige, die die Arbeit der Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus unterstützen möchten. Foto: Schemuth

Königstein (el) – Sie sind so etwas wie das Getriebe im Motor. Ohne sie geht es nicht, nur zusammen ist man eine Einheit, die vernünftig schaltet. Die Rede ist von den Ehrenamtlichen, die mit ihrer Zeit und ihrem Einsatz mehr als eine wichtige Stütze für die Caritas Sozialstation darstellen. Nicht nur in diesem Punkt sind sich Annette Otto, Leiterin des Mobilen Sozialen Dienstes der Königsteiner Sozialstation, und ihr Oberurseler Pendant beim MSD, Jens Kroll, einig. Zum Hintergrund: Die Caritas Sozialstationen Königstein und Oberursel kooperieren bereits seit einem Jahr und fusionieren nun künftig unter dem Namen „Caritas Pflege und Betreuung Hochtaunus“, auch um flexibler mit Angeboten auf den Markt reagieren zu können, wie gegenüber der Presse betont wurde. Das bedeutet aber auch, dass die entsprechende Manpower gewährleistet sein muss und da sind nun mal neben den ausgebildeten und qualifizierten Fachkräften auch ehrenamtliche Helfer gefragt. Speziell auf dem Gebiet der Begleitung demenziell erkrankter Menschen. Um Interessenten für diese lohnenswerte Aufgabe, die einem selbst immer auch etwas zurückgibt, vorzubereiten, werden vom 2. September bis 10. Oktober wieder neue Helfer qualifiziert. Dabei ist der Vorbereitungskurs in 45 Einheiten aufgeteilt, an dem Interessierte kostenlos teilnehmen können. Unterrichtet wird jeweils dienstagabends à vier Stunden.

Gesucht werden nun Menschen, die sich für diese ehrenamtliche Tätigkeit zur Begleitung demenzieller Menschen – die Gruppe nennt sich „Atempause“ – interessieren. Gesucht werden außerdem für Oberursel so genannte Haushaltsassistenten, die älteren, kranken und behinderten Menschen im Haushalt unter die Arme greifen. Bestimmte Voraussetzungen gilt es zwar nicht zu erfüllen, doch Jens Kroll betont, dass man zuverlässige Menschen suche, die sich circa 15 bis 20 Stunden im Monat einbringen, wobei sie frei wählen könnten, wie diese Stunden im Einzelnen aufgesplittet seien.

„Bei einer Demenz ist es sehr wichtig, dass eine Regelmäßigkeit erkennbar ist“, betont Annette Otto und meint damit sowohl eine Vertrauensperson als ständigen Ansprechpartner als auch eine feste Struktur, die Halt gibt. „Die Ehrenamtlichen tragen mit ihrem Dienst dazu bei, dass die Zivilgesellschaft aufrechterhalten wird“, bringt Jens Kroll eine weitere, wichtige Komponente ins Spiel, die oftmals nicht in unserem Denken verankert ist.

Wer an dem Vorbereitungskurs teilnimmt, erhält auch eine entsprechende Zertifizierung, hat etwas in der Hand, was dann beispielsweise als Orientierungshilfe für die weitere Arbeit im sozialen Bereich dienen könnte. Als eben ein solches Herantasten an mögliche zukünftige Interessens- und Tätigkeitsgebiete könnten die Freiwilligendienste verstanden werden. Hier gibt es das „Bufdi“ sowie das freiwillige soziale Jahr, wobei Ersteres auch von Menschen über 27 Jahren absolviert werden kann. Ab sofort wollen die Sozialstationen in Königstein und Oberursel auch diese Dienste für die Dauer von circa einem Jahr besetzen. „Viele unserer Freiwilligen sind sogar schon in die Verlängerung gegangen“, freuen sich Annette Otto und Jens Kroll über zahlreiche Bewerbungen. Diese Freiwilligen bieten Unterstützung im Alltag, sodass auf Hilfe angewiesene Menschen länger in ihren eigenen vier Wänden bleiben können. Es gehe um eine Erhöhung der Lebensqualität bei der Bewältigung des Alltags, aber nicht etwa um medizinische und pflegerische Leistungen. Bezüglich dieser Alltagshilfen verzeichne man eine große Nachfrage, so Kroll. Das Einzige, was man mitbringen müsse, seien gute Deutschkenntnisse, einen Führerschein und die Bereitschaft, für andere Menschen da zu sein, auch mal ein offenes Ohr für sie zu haben. Die Freiwilligen erhalten monatlich ein kleines Salär von 390 Euro. Gerne würde man auch die Bewerbung von anerkannten Flüchtlingen mit ausreichenden Deutschkenntnissen entgegennehmen.

Wer sich für die Unterstützung von Demenzkranken sowie für die Freiwilligendienste in Königstein oder Oberursel interessiert, der kann sich unter Telefon 06174/959996-4 an Annette Otto wenden.



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