Oberursel (gt). Für die Feuerwehr Mitte ging eine lange Woche am Sonntag mit dem Tag der offenen Tür zu Ende. Die Scheinwerfer und Lautsprecher der vergangenen Nächte waren verschwunden, auf der Bühne in der Wagenhalle hatte zum Beginn der Musikzug der Feuerwehr Stierstadt seinen Platz eingenommen und startete pünktlich um halb zwölf mit der Fuchsgraben Polka. Draußen im Hof wurde es rechtzeitig zu Beginn der Veranstaltung sonnig und warm, sodass im Laufe des Tages viele Familien mit Kindern das Fest besuchten.
Im Hof stand eine Gulaschkanone, aus der Erbsensuppe serviert wurde. Das Gerät war ein Geschenk der Partnerfeuerwehr aus Forst (Lausitz) zum 125. Bestehen der Oberurseler Feuerwehr und wurde von Holger Himmelhuber bedient. Am Wochenende waren auch 20 Personen der Feuerwehr aus Forst zu Besuch und hatten am Samstag an einer Altstadtführung teilgenommen, den St.-Ursula-Turm bestiegen und das Rolls Royce Museum besichtigt.
Auf dem Parkplatz waren die Fahrzeuge geparkt, die sonst in der Wagenhalle ihren Platz haben. Dort erklärten die Mitglieder der Feuerwehr die Einsatzfahrzeuge und ihre Besonderheiten. Darunter waren der sogenannte LF20/20 (Löschfahrzeug) mit seinem 2000 Liter fassenden Wassertank und Schornsteinfeger-Werkzeug an Bord, der Rüstwagen mit einem fest eingebauten Stromerzeuger, der HLF20 (Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug) mit Türöffnerwerkzeug, Industriesauger und Rettungsschere und natürlich auch die Drehleiter, die Höhen bis zu 23 Meter erreichen kann. Besonders viel Platz nahm das 26 Tonnen schwere Wechselladefahrzeug (WLF), dessen Abrollbehälter demonstrativ auf halber Position stand. Mit seiner Anhängerkupplung kann es sogar zusätzlich einen Anhänger bis zu 30 Tonnen schleppen.
In der zweiten Halle konnten Kinder beim Stand der Jugendfeuerwehr Buttons fertigen und einen Bobbycar-Parcours absolvieren. Draußen warteten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr mit der Handpumpe, damit die kleinen Gäste das Spritzen mit dem Schlauch ausprobieren konnten. Außer der Erbsensuppe standen Gemüserösti mit Kräuterquark und Gyros mit Krautsalat auf der Speisekarte.
Während des Nachmittags gab es Schauübungen der Mini- und Jugendabteilungen. Die Minis trainierten mit Getränkekisten den Materialtransport und bildeten anschließend mit Kindern aus dem Publikum eine Eimerketter, um Wasser über den Hof zu transportieren. Die Kinder der Minifeuerwehr sind zwischen sechs und zehn Jahre alt und treffen sich montags um 17 Uhr in der Feuerwwache in der Marxstraße.
Ab zehn Jahren gehört der Brandschutz-Nachwuchs zur Jugendfeuerwehr, und diese Altersstufe zeigte die nächste Übung. Dafür wurde der Hof abgesperrt und ein Brand per Fernzünder gestartet. Die Truppe kam mit Blaulicht angefahren, stellte sich hinter dem Fahrzeug auf und bekam vom Gruppenführer ihre Anweisungen. Schnell wurde ein B-Rohr am Fahrzeug angeschlossen und zu einem Verteiler geführt. Von dort aus ging ein C-Rohr weiter zum Bekämpfen des Brandes, während eine Gruppe die Wasserversorgung von einem Hydranten aus sicherte. Im weiteren Verlauf wurden zwei weitere C-Schläuche angeschlossen, um den Brand von drei Seiten zu bekämpfen. Die Jugendfeuerwehr trifft sich freitags um 18 Uhr.
Um 15 Uhr übernahm die Jugend-Brassband des Karnevalvereins „Frohsinn“ die musikalische Begleitung des Nachmittags, und in der Wagenhalle gab es Kaffee und Kuchen, aber vor allem draußen gab es viel Sonne und endlich wieder die Chance, Feuerwehrautos aus nächster Näher zu sehen.
Wertschätzung für Feuerwehrarbeit
Wehrführer Uli Both zeigte sich mit dem Wochenende zufrieden, dem eine anstrengende Woche vorausgegangen war. Neben den Aufbauarbeiten für das Fest hatten die ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr auch während der AiA und des Radrennens die Wache mit einem Brandsicherheitsdienst besetzt. Besonders hatte ihn gefreut, dass es von den Besuchern viel Lob und Wertschätzung für die Arbeit während des Starkregens am Donnerstagabend gab.
