Königstein (sk) – Am vergangenen Freitag trafen sich die Mitglieder der Ortsvereinigung Königstein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zu ihrer Jahreshauptversammlung. Auf der Tagesordnung standen neben den Berichten der DRK Bereitschaft und des Sozialen Arbeitskreises die Vorstandswahlen sowie zahlreiche Ehrungen. Souverän und freundlich begrüßte der Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Eckart Wernicke, die zahlreich erschienen Mitglieder der Ortsvereinigung und der Feuerwehr. Anschließend hieß er den Kreisgeschäftsführer des DRK Kreisverbandes Hochtaunus e.V., Manuel Gonzalez, sowie Evelina Ebeling (SPD) in Vertretung für den verhinderten Bürgermeister Leonhard Helm und den Stadtverordnetenvorsteher Alexander Freiherr von Bethmann (FDP) willkommen.
Nach einer Schweigeminute für das verstorbene Mitglied Hilde Meier informierte Prof. Dr. Wernicke über das Ergebnis des Spendenaufrufes zugunsten der Sanierung des Schlauchturms in dem Gebäude Kugelherrnstraße, in dem der Seniorentreff regelmäßig stattfindet. Er freute sich über den Spendenerlös von insgesamt 16.510 Euro, der zweckgebunden für die Instandsetzung des schadhaften Schlauchturms verwendet wird. Mit einer Fertigstellung der Sanierungsarbeiten ist laut Prof. Dr. Wernicke in der zweiten Augusthälfte dieses Jahres zu rechnen. Mit den Deutschkursen für Asylbewerber, die einmal pro Woche im Seniorentreff stattfinden und von Asylbewerbern sehr gut angenommen werden, zitierte der Vorsitzende eines von vielen Beispielen für die tatkräftige Umsetzung von ehrenamtlichem Engagement in Königstein. „Ohne Ansehen der Person hilft unser Dienst dem Nächsten“, so Prof. Dr. Wernicke, der an diesem Abend unermüdlich für mehr soziales Engagement appellierte, um den Schutz der Bevölkerung, die Sicherung der Ersten Hilfe, die Sozialarbeit und die Tradition der Ortsvereinigung des DRK zu bewahren. „Ehrenamtliche Mitarbeit ist unbedingt notwendig“, so der Vorsitzende. „Die Überalterung nimmt auch bei uns zu und der Nachwuchs fehlt“, schlussfolgerte er.
Der Jahresbericht der Bereitschaftsleiterin Tatjana Kilb offenbarte insgesamt 10.477 Helferstunden in 2015 für Sanitätsdienste, Rettungsdienste, Blutspende-Dienste, Schulsanitätsdienste und sonstige Einsätze. Insgesamt schultern diese Einsätze 56 Helferinnen und Helfer der Bereitschaft. Hervorzuheben sind die besonderen Anstrengungen der Bereitschaft beim Aufbau und bei der Einrichtung von insgesamt vier Flüchtlingsnotunterkünften in Oberursel, Offenbach und Bad Homburg in Zusammenarbeit mit den übrigen Bereitschaften des Hochtaunuskreises.
Wiltrud Post, die Leiterin des Sozialen Arbeitskreises des DRK Königstein, berichtete anschließend von der Kleiderstube in der Gerichtstraße, in der sich mindestens sieben ehrenamtliche Helferinnen an drei Wochentagen für die Annahme und Ausgabe der Kleiderspenden engagieren. Zu bedauern sei die Zweckentfremdung der Kleiderstube als billige Müllentsorgung für abgenutzte, schmutzige und zerrissene Kleidungs- und Wäschestücke, so die Ressortleiterin. Der dadurch verursachte zeitliche Mehraufwand stelle ein unnötiges Ärgernis dar.
Die zahlreichen Seniorenveranstaltungen des Sozialen Arbeitskreises, darunter die Faschingsveranstaltung, die Seniorenfahrt, die Adventsfeier und die häufigen Kranken- und Geburtstagsbesuche, werden allesamt von den engagierten Mitgliedern und Helfern des DRK organisiert und begleitet. Besonderes Augenmerk richtete die Leiterin des Sozialen Arbeitskreises auf den zweitägigen DRK-Weihnachtsbasar, an dem pro Tag rund 45 Helfer im Einsatz waren und einen außerordentlichen Kraftakt leisteten. Getreu dem Motto „Helfen um zu helfen – und um anderen Freude zu bereiten“ blickt der Soziale Arbeitskreis stolz auf mehrere tausend ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden in 2015. Besonderen Dank dafür gebührt laut Wiltrud Post den zahlreichen Helfern und Helferinnen, die die Grundlage für das soziale Engagement des DRK in Königstein bilden.
Die anschließenden Vorstandswahlen verliefen erwartungsgemäß offen und transparent. Als erfahrener Wahlleiter fungierte der DRK Kreisgeschäftsführer Manuel Gonzalez. Der wiedergewählte „alte“ und neue Vorstand bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen und zeigte sich bestens gerüstet für die Bewältigung der künftigen Aufgaben in bewährter Personalbesetzung.
Der Stadtbrandinspektor Heiko Martens übernahm die Ehrungen der langjährigen DRK-Mitglieder. Namentlich wurden geehrt: Max Palacios für seine 5jährige Mitgliedschaft, Hannelore Schlier und Heidemarie Bock für ihre 10jährige Tätigkeit, Christoph-Alexander Wernicke und Daniel Hartmann für ihre 15 Jahre dauernde Mitgliedschaft, Edeltrud Kunath für ihre 25jährige Tätigkeit, Irene Hein für 30 Jahre Mitgliedschaft, Wiltrud Post für ihr 35jähriges Engagement, Herta und Karl Flamme für 45 Jahre Mitgliedschaft und Katrin Wieries für 55 Jahre, die sie sich für das DRK bereits engagiert. Dafür gab es ganz besonders großen Applaus der Anwesenden und ein von den Mitgliedern selbst gereimtes Gedicht für die liebevoll „Unsere Oma“ bezeichnete Dame.
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung sprachen Evelina Ebeling (SPD) - in Vertretung für Leonhard Helm - und der Stadtverordnetenvorsteher Alexander Freiherr von Bethmann (FDP) dem Vorstand und den Anwesenden ihren Dank und ihre Anerkennung aus für die außergewöhnlichen Leistungen, die die DRK Ortsvereinigung Königstein im Dienste der freiwilligen menschlichen Hilfeleistung erbringt. Alexander von Bethmann unterstrich außerdem, dass die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags insbesondere die jungen Menschen sehr häufig davon ablenke, sich für andere einzusetzen und sich ehrenamtlich zu engagieren. In der Nachwuchsgewinnung sieht auch er ein zukünftig zu bewältigendes Problem. Manuel Gonzalez vom DRK Kreisverband verband seine lobenden Worte für das Engagement der Ortsvereinigung Königstein mit der freundlichen Aufforderung „Machen Sie weiter so“ und sicherte der Ortsvereinigung die rege Unterstützung des Kreisverbandes zu.
Ehrung für Katrin Wieries für 55 jährige Mitgliedschaft im DRK.
