Feuerwehr will sich verstärken Werbefilm soll helfen

Zahlreiche Kameradinnen und Kameraden wurden für ihren Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr der Gesamtstadt Königstein geehrt. Foto: privat

Schneidhain (kw) – „Die Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr muss einen Vorteil bringen.“ Mit einer Schlussfolgerung eröffnete Stadtbrandinspektor Heiko Martens seinen Bericht zur Versammlung aller Feuerwehren der Stadt Königstein in diesem Jahr. Hintergrund für diese Aussage war, dass die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Königstein auch für das letzte Jahr rückläufige Mannschaftsstärke bei der Einsatzabteilung beklagen muss. Die Zahl der Mitglieder hat sich in dieser Abteilung von 117 auf 111 verringert. Generell vermerkte Martens in diesem Zusammenhang, dass das Ehrenamt als solches nicht zu einer steigenden Mitgliederzahl motiviert. Speziell für Königstein wurde zudem das Problem des unbezahlbaren Wohnraumes identifiziert. Besonders bei jungen Feuerwehrleuten führt dies zu erhöhten Abgängen, da das Leben in Königstein nur im Hause der Eltern möglich ist. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind aufgrund dessen nicht zwingend später bei der Freiwilligen Feuerwehr anzutreffen. Mit Eintritt in das Erwachsenenleben und Auszug aus dem Elternhaus liegt der neue Wohnort meist nicht in Königstein.

Positiv zu verzeichnen ist die Verstärkung der Feuerwehr Königstein-Mitte durch fünf Gastkameraden. Sowohl Stadtbrandinspektor Martens als auch Kreisbrandinspektor Carsten Lauer wiesen darauf hin, dass die Einführung einer Pflichtfeuerwehr in Königstein nicht als Lösung angesehen wird. Mit dieser Aussage soll den Ängsten der Königsteiner Bürgerinnen und Bürger entgegengewirkt werden, denn eine Pflichtfeuerwehr wird dann eingerichtet, wenn eine Freiwillige Feuerwehr nicht zustande kommt und der Brandschutz nicht gewährleistet werden kann. Bei der Einrichtung einer Pflichtfeuerwehr werden Bürgerinnen und Bürger auf Grundlage des jeweiligen Landesgesetzes zum Dienst herangezogen. Ein Beispiel für den Umgang mit diesem Thema ist die Diskussion, die zurzeit in Usingen geführt wird, da die dortige Wehr mit einem dramatischen Rückgang der Tageseinsatzstärke zu kämpfen hat. Eine auf mehrere Jahre angelegte Werbeaktion für die Freiwillige Feuerwehr soll nun Abhilfe schaffen. Das Optimum für die Königsteiner Wehr wäre eine Stärke von 150 Feuerwehrleuten in der Einsatzabteilung. Die Darstellung der rückläufigen Mitgliederzahl verdeutlicht somit die Suche nach Nachwuchs und den Hinweis darauf, dass Interessierte bei der Freiwilligen Feuerwehr gerne willkommen sind.

Die Zahl der Einsätze, so Martens, hatte sich erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr von 341 auf 298 verringert. Einen hohen zeitlichen Aufwand bedeuteten hierbei weiterhin die Brandsicherheitswachen, wie zum Beispiel beim Königsteiner Burgfest, welche die Freiwillige Feuerwehr an die Grenzen ihrer Kapazität bringt.

Um die Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehr aufrecht zu erhalten, wurden in 2016 über 50 Kameradinnen und Kameraden auf Lehrgänge und Seminare auf Kreis- und Landesebene entsandt. Weiterhin wurden 120 Übungen und Unterrichte absolviert, darunter auch für den Hochtaunuskreis Sprechfunk- und Maschinistenlehrgänge am Standort Königstein. Den Höhepunkt stellte die Gesamtstadtübung am KTC dar.

Nicht zu vernachlässigen bei den Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehr ist auch die Brandschutzfrüherziehung in den Kindergärten und Schulen, welche das Verhalten bei Feuer trainiert. Jede dieser Maßnahmen erfordert von den Mitgliedern der einzelnen Einsatzabteilungen ein hohes Maß an persönlichem Engagement, welches unter anderem auch die Beanspruchung persönlicher Urlaubstage beim eigenen Arbeitgeber beinhaltet.

In Königstein-Mitte wurde im vergangenen Jahr die Funkzentrale umgebaut und modernisiert. Damit ist die Freiwillige Feuerwehr für einen Katastrophenfall besser gerüstet. Zum Abschluss seines Berichtes erörterte Martens die wichtigsten Planungsvorhaben. Dazu gehören die Modernisierung der Atemschutzwerkstatt innerhalb der nächsten zwei Jahre sowie der Neubau eines Gerätehauses in Schneidhain. Die Beschaffung einer neuen Drehleiter zur Sicherstellung der Einsatzfähigkeit wurde zudem auch von Bürgermeister Leonhard Helm in seiner Eröffnungsrede ausdrücklich begrüßt und unterstützt.

Zum Abschluss wurden die Beförderungen und Ehrungen durch den Stellvertretenden Stadtbrandinspektor Christoph Schwarzer und Kreisbrandinspektor Carsten Lauer vorgenommen. Befördert wurden zur/zum Feuerwehrfrau/-mann: Sean O‘Sullivan, Dominik Stroh, Sonja Matern, Karoly und Leon Vidakovich. Zum Oberfeuerwehrmann: Thore Hauschild, Sebastian Stroh, Alexander Kilb, Kai Matern, Sebastian Weck. Zur/zum Hauptfeuerwehrfrau/-mann: Melanie Hiller, Jens Hiller, Michael Gutbier. Zum Löschmeister: Markus Pauly, Thomas Ehl, Timo Steffens. Zum Oberlöschmeister: Werner Colloseus, Daniel Seyfarth.

Geehrt wurden mit der Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes in Silber (20 Jahre): Daniel Giehl, Thomas Ehl. Mit der Florian-Medaille der Hessischen Jugendfeuerwehr in Bronze: Daniel Otto-Schleicher. Mit der Florian-Medaille der Hessischen Jugendfeuerwehr in Gold: Thomas Garbe, Astrid Schiffmann, Timo Steffens. Mit dem Hessischen Brandschutzehrenzeichen in Silber (25 Jahre): Martin Kuchling, Florian Schaumberg, Jens-Alfred Link, Torben Linke, Timo Steffens. Mit dem Hessischen Brandschutzehrenzeichen in Gold (40 Jahre): Christoph Schwarzer, Volker Stroh, Dieter Schwalbach.

Königstein

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