„Es grüßt Sie Helen I.!“

In die Lehre gegangen ist sie schon bei den Burgfräuleins Isabelle I. (li.) und Nora I., nun wird Helen (re.) zum Burgfest 2017 selbst ein gekröntes Haupt sein.

Königstein (el) – Sie gehört sicherlich zu den prominentesten Gesichtern der vergangenen Königsteiner Burgfeste, und zum diesjährigen Volksfest der Kurstädter verwandelt sich die Hofdame selbst in ein blaublütiges Burgfräulein, wenn ihr der Schirmherr am morgigen Freitagabend zur Inthronisation die Krone aufsetzen wird. Das ist bestimmt einer jener Gänsehaut-Momente, die man sein Leben lang nicht vergisst. Helen Dawson ist als Burgfräulein in spe jedenfalls sehr gut darauf vorbereitet. Und auch sonst ist die 20-Jährige mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet, wie es sich für eine Dame ihres Standes gebührt. „Die Rede für die Inthronisation ist auch schon fertig“, verriet sie uns vor dem Burgfest und freut sich schon ganz besonders auf die vielen Aufgaben, die mit ihrem Amt verbunden sind.

Anschauungsunterricht, wie es sich so als Regentin der Kurstadt lebt, hat Helen, die in Heidelberg Volkswirtschaftslehre studiert, bereits 2014/2015 während der Amtszeit von Nora I. als deren Hofdame erhalten. Beide waren und sind befreundet und es hat sie seit jeher auch eine weitere Passion verbunden: das Ballett und die Leidenschaft fürs Tanzen – wobei an dieser Stelle auch die Verbindung zur Nachfolgerin von Nora I. hergestellt wäre – zu Isabelle I., deren Hofdame Helen ebenfalls die Ehre hatte zu sein und mehr als das. Beide Königsteinerinnen sind seit dem Kindergarten „best friends“ und steppen erfolgreich in ihrer Freizeit und das sogar international. „Alles begann 2004 mit einer Schnupperstunde in der Tanzschule Kratz“, erinnert sich Helen, die sowohl das Sportliche als auch das Familiäre an dieser Sportart schätzt, selbst wenn das des Öfteren auch bedeutet, Freundschaft und Konkurrenz unter einen Hut bringen zu müssen. Im vergangenen Jahr wurde man Deutscher Meister im Stepptanz in der Kategorie „small group“ (siebenköpfige Gruppe). Davor haben Isabelle und Helen lange Zeit als Duo gesteppt, wurden unter anderem Dritte bei der Deutschen Meisterschaft 2014 und traten dreimal zusammen bei der Weltmeisterschaft im Stepptanz an.

Aktuell haben Helen und Isabelle, die nach ihrer Regentschaft den Titel „Hohe Burgfrau“ trägt, eine Aufgabe als Trainerin für ein junges Team übernommen, das Anfang Oktober als Postbotinnen ausstaffiert bei der Deutschen Meisterschaft antritt.

Ein großes Netzwerk hat sich Helen unter anderem in Königstein nicht nur durch ihre Schulzeit am Taunusgymnasium aufgebaut – auch ein Auslandsaufenthalt an der High School in Neuseeland erweiterte ihren Horizont – sondern auch in ihrer Funktion als amtierende stellvertretende Vorsitzende der Jungen Union Königstein.

Sie freue sich sehr, dass sie gefragt worden sei, ob sie Burgfräulein werden wolle, so Helen, die diese Ehre jedoch nicht unbedingt als logische Konsequenz ihres Hofstaat-Daseins sieht. Umso größer war die Freude, dass man ihr dieses Amt anvertrauen wollte. Sie habe sofort ein spontanes Ja auf den Lippen gehabt, habe sich das Ganze jedoch auch noch mal von der praktischen Seite her durch den Kopf gehen lassen, bevor sie angenommen habe. Schließlich mussten die vielen Termine, die das Burgfräulein-Dasein mit sich bringt, auch mit ihrem Studium in Einklang gebracht werden. Ein Glück, dass es an der Uni von August bis Oktober Semesterferien gibt, sodass sie die vielen Auswärtstermine im Sommer ohne Probleme wahrnehmen kann. Unter den Favoriten der Königsteinerin befinden sich das Laternenfest in Bad Homburg oder aber der Bad Vilbeler Markt. Natürlich will auch die Faschingszeit bewältigt werden und hier schlüpft Helen, ein wahres Multitalent, gleich in eine weitere Rolle: Als Mitglied des Königsteiner Narrenclubs ist sie Teil einer Tanzgruppe, die unter anderem auch an Weiberfassenacht auftritt. Eigene Akzente will die 20-Jährige natürlich auch während ihrer Regentschaft und darüber hinaus setzen. Der eigene Burgfest-Wagen befindet sich derzeit im Bau und Vater Colin kann dabei auch auf die Hilfe der Plaschis zurückgreifen. „Ich habe mir überlegt, dass meine Fußgruppe pinke Rosen an die Festzug-Besucher verteilt“, ist Helen schon ganz gespannt darauf zu sehen, wie diese Geste ankommt. Es war ihr auch ein persönliches Anliegen, dass Eltern und Kinder, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit als Aushilfe in der Betreuung beim Kids Camp in Königstein kennengelernt hat, auch zum Burgfest-Umzug als Begleitgruppe dabei sind. „Das Burgfest ist viel mehr als eine gute Party und Königstein ist auch viel mehr als nur ein guter Name“, lässt die Regentin in spe unschwer erkennen, für wen oder was ihr Herz schlägt und dass sie in der Tat etwas zu sagen hat. Für sie bedeutet es etwas, ein Königsteiner Kind zu sein. Es heißt, auch Herzblut einzubringen, um die Stadt und deren Vereine mitgestalten zu können.

Auch ist es das besondere Flair, das sie an der Kurstadt liebt. „Man freut sich, wenn man mit den Leuten ins Gespräch kommt“, sagt sie kontaktfreudig. Auf einen Satz freut sie sich ganz besonders: „Es grüßt Sie Helen I.!“

Isabelle und Helen (re.) bei der Weiberfassenacht.

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