Interkulturelle Woche – Diskussion zu Leitkultur, Tafel der Vielfalt

Hissen die Fahne der Interkulturellen Woche (v. li.): Klaudyna Jedrzejczyk (Leitstelle Integration), Kreisbeigeordnete Katrin Hechler, Landrat Ulrich Krebs, Annette Goy (Büro der Kreisorgane, Ehrenamt und Bürgerreferat), Dr. Tobias Krohner, Referent für gesellschaftliche Verantwortung im evangelischen Dekanat Hochtaunus und Christoph Diringer, Referent im Bistum Limburg. Foto: Hochtaunuskreis

Hochtaunuskreis – Zum ersten Mal findet im Hochtaunuskreis eine Interkulturelle Woche statt. Für die Zeit bis zum 29. September haben unterschiedliche Institutionen, Arbeitskreise, Kirchengemeinden und die Verwaltungen des Kreises sowie der Städte und Gemeinden ein umfangreiches Programm zusammengestellt.

„Wir alle wollen in Frieden, Freiheit und gegenseitigem Respekt im Hochtaunuskreis leben“, sagt Landrat Ulrich Krebs. „Austausch und Begegnungen zwischen den Kulturen zeigen nicht nur unsere Unterschiede, sondern auch die vielen selbstverständlichen Gemeinsamkeiten.“ „Wenn wir uns kennenlernen“, sagt Sozialdezernentin Katrin Hechler, „entwickeln wir füreinander Verständnis“, dies stärke den Zusammenhalt in unserer diversen Gesellschaft.

Am morgigen Freitag, 22. September, startet die Interkulturelle Woche mit ihrer Eröffnungsveranstaltung um 16 Uhr im Landrats-amt in Bad Homburg. HR-Moderator Tim Frühling führt durch ein buntes Unterhaltungsprogramm, unter anderem wird Aeham Ahmad, ausgezeichnet mit vielen internationalen Preisen, aus seinem Programm „Yarmouk – Music for Hope“ spielen. Als weiterer Höhepunkt wird an diesem Nachmittag ein „königlicher Besuch“ im Landratsamt erwartet.

Ein besonderer Programmpunkt in der Woche ist das 23. Gesellschaftspolitische Forum Hochtaunus zum Thema „Leitkultur“. Am 27. September um 20 Uhr moderiert der Journalist Meinhard Schmidt-Degenhard eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Wer bin ich? Wer bist du? Wer sind wir?“ Auf dem Podium sitzen dann die Regierungsdirektorin im Hessischen Kultusministerium, Nurgül Altuntas, der Landtagsabgeordnete Holger Bellino, der ehemalige Präsident der Uni Frankfurt und emeritierte Professor für Öffentliches Recht, Dr. Rudolf Steinberg, sowie der katholische Stadtdekan von Frankfurt, Dr. Johannes zu Eltz.

„Wir wollen aus einer sozialethischen Perspektive heraus der Frage nachgehen, ob es eine ‚Leitkultur‘ oder vielleicht sogar mehrere ‚Leitkulturen‘ gibt und ob wir als Gesellschaft eine ‚Leitkultur‘ brauchen“, erläutert Christoph Diringer, Referent beim Bistum Limburg. Das Gesellschaftspolitische Forum, entstanden auf Initiative der beiden großen Kirchen, gibt es seit 2006. Die Veranstaltung findet im Ludwig-Erhard-Forum des Landratsamts in Bad Homburg statt und ist kostenfrei.

Ein ungewöhnliches Event in der Interkulturellen Woche ist die „Tafel der Vielfalt“, die am 29. September ab 19 Uhr in der Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf stattfindet. An diesem Benefiz-Abend werden die Besucher mit Speisen aus vier Kontinenten von Kunden der Tafel und Geflüchteten bekocht. Umrahmt wird der Abend mit einem Musikprogramm aus Klassik, Pop und Weltmusik.

Anstatt eines Eintritts wird von den Gästen eine Spende von 50 Euro zugunsten der Tafel im Hochtaunuskreis erbeten. „Mir gefällt, dass an diesem Abend Tafelkunden und Geflüchtete die Möglichkeit haben, erfahrene Hilfe zurückgeben zu können“, sagt Sozialdezernentin Katrin Hechler, die Schirmherrin der Veranstaltung ist.

Für Dr. Tobias Krohmer, Referent für gesellschaftliche Verantwortung des evangelischen Dekanats Hochtaunus und Mitorganisator des Abends, ist das Event „ein Statement“. „Hier werden Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten miteinander einen schönen, friedlichen Abend verleben. Wir wollen in einer manchmal dunklen Welt mit dieser Aktion einen lichten Moment schaffen.“

42 Punkte füllen das Programmheft der Interkulturellen Woche. Die Bandbreite ist groß: Es gibt unter anderem „culture cooking“ für Jugendliche, viele Feste, eine Gedichtslesung, ein interkulturelles Frauentreffen oder eine Bilderausstellung über „Aleppo – der leidende Mensch“ der Oberurseler Künstlerin Christel Lauer. Auch im Programm ist ein Fußballturnier, ein Flamenco-Konzert oder einige Filmevorführungen.

Die Veranstaltungen finden im gesamten Kreis statt. Landrat Ulrich Krebs und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler laden herzlich ein, daran teilzunehmen. „Die Freude, Menschen zu treffen und Vielfalt zu erleben, steht im Mittelpunkt jedes Events in der Interkulturellen Woche“, sagt Landrat Krebs. Das Programmheft ist auf der Homepage des Hochtaunuskreises www.hochtaunuskreis.de (Suchwort „Interkulturelle Woche“ eingeben) abrufbar.

Im Anschluss an die Pressekonferenz haben Landrat Ulrich Krebs und Kreisbeigeordnete Katrin Hechler gemeinsam die Fahne der Interkulturellen Woche als Zeichen für ein friedliches Miteinander in einer multikulturellen Gesellschaft gehisst. Bis zum Abschluss der Reihe am 29. September wird die Fahne vor dem Landratsamt wehen.



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