Königstein (el) – Das waren noch Zeiten, als es aufregend war, einen Koffer die eisernen Stufen eines Eisenbahnwagons hinauf zu hieven, es sich in einem Abteil mit anderen Reisenden bequem zu machen und den Fahrtwind zu genießen, während sich das stählerne Dampfross vor den Augen Winkender und Weinender langsam aus dem Bahnhof entfernte. Nun erlebte diese Nostalgie für die Eisenbahn an den Pfingstfeiertagen ein Comeback, wie es eigentlich jedes Jahr um diese Zeit stattfindet, wenn der Verein Historische Eisenbahn Frankfurt e.V. sein Bahnhofsfest in Königstein feiert. Seit 37 Jahren lebt zwischen Frankfurt-Höchst und Königstein im Taunus in ununterbrochener Reihe eine längst vergangene Eisenbahnepoche wieder auf. In diesem Jahr kamen gleich drei Lokomotiven zum Einsatz. Verstärkung erfuhren die Frankfurter Loks durch die Diesellok 218 387 der Kurhessenbahn. Es wurden sowohl am Pfingstsonntag als auch am Pfingstmontag zwischen 9.42 Uhr (erste Abfahrt in Königstein) bis 17.57 Uhr (letzte Ankunft in Frankfurt-Höchst) neben zwei Triebwagen der HLB auch zwei historische Reisezüge im konsequenten Stundentakt auf der 16 Kilometer langen Vorgebirgsstrecke eingesetzt.
Am Bahnhof Königstein fand derweil ein großes Bahnhofsfest statt. Es gab jede Menge Informationsstände rund um die Eisenbahn, Oldtimer-Omnibus-Ausstellung, Feuerwehrautos, Kindereisenbahn, Modelleisenbahn-sonderverkauf etc. Es bestand Gelegenheit zu Lokbesichtigungen, Führerstandsmitfahrten auf einer Diesellok und Motor-Draisinen-Fahrten.
Wer das gemütliche Beisammensein schätzte und eher pflegen wollte, für den standen die Pforten zweier Biergärten offen.
Nicht nur die Dampfrösser, sondern auch die Feuerwehrautos hatten es den Besuchern angetan.