Volksfest unterstützt „Bürger helfen Bürgern“

Zwei ganz große aus den Reihen helfender Bürger: ...98. Geburtstag Foto: privat

Königstein (hhf) – Die gleiche Überschrift trug die Titelgeschichte in der letzten Woche – und das ist kein Versehen. Vielmehr gehört eine kurze Beschreibung des gemeinnützigen Vereins, dem der diesjährige Erlös des Volksfestes zukommt, noch unter das gleiche Dach, lediglich aus Platzgründen war die Entscheidung gefallen, den Artikel zu teilen.

Die Vorsitzende der „Bürger“ (oder kurz „BhB“), Angelika Rupf, hatte nicht nur mit den anderen Organisatoren gemeinsam die Plakate vor die Kamera gehalten, sondern noch einmal Rede und Antwort zu den Tätigkeite des Vereins gestanden. Ob das wirklich nötig war, darf allerdings hinterfragt werden, denn der 1972 gegründete caritative Club ist mit seinen mittlerweile 45 Jahren kaum noch aus dem Königsteiner Veranstaltungskalender wegzudenken, hier sind der große Weihnachtsbasar und mehrfache Aktionen für Senioren oder Behinderte feste Größen. „Damit sie einfach mal ‚rauskommen“ werden die wenig mobilen Mitbürger/innen gerne einmal zu einem Kaffeenachmittag ins Grüne gefahren oder zu einer Adventsfeier mit großem Programm versammelt. Für die, die drinbleiben müssen sorgen regelmäßige Unterstützungsaktionen zum Beispiel im Haus Raphael.

Deutlich leiser wird es um die vielfältigen Hilfen, mit denen die „Bürger“ unzählige individuelle Notlagen abmildern, am bekanntesten ist vielleicht das Angebot zum Schuljahresbeginn für bedürftige ABC-Schützen einen geeigneten Ranzen zu besorgen. „Mit Schuheinlagen und Zahnreinigungen“ hat der unbürokrtatische Zuschussbetrieb einmal angefangen, heute gehören zum Beispiel Überbrückungsgelder von letztem Lohn zur ersten Rente oder Arbeitsamts-Zahlung dazu, Beiträge für die Anschaffung von Haushaltsgeräten oder Nachhilfezuschüsse für lernbehinderte Kinder. Dank des sehr starken Rückhalts in der Bürgerschaft beschaffen Angelika Rupf und ihre Mitstreiter/innen rund 40.000 Euro pro Jahr und verteilen sie – allerdings nur an geprüfte Notfälle. Zu diesem Zweck stehen sie schon immer in engstem Kontakt zum städtischen Sozialamt das für Bedürftige damit auch den besten Ansprechpartner darstellt. Besonders stolz ist der Verein, dass gerade in der letzten Zeit auch wieder einige jüngere Mitglieder dazugestoßen sind und dass die Drohung, die „Bürger“ würden notfalls auch mal vorbeikommen, schon manchen Amtsschimmel beschleunigt hat. Eine spezielle und immer öfter benötigte Hilfeleistung ist nämlich auch die Unterstützung bei Behördengängen, auch Krankenkassen wollen mitunter wahre „Antragsmonster“ ausgefüllt bekommen und die neueste Herausforderung war eine Privatinsolvenz.

Juristen gesucht

In Bezug auf die stark zunehmende Beratungstätigkeit besonders auch gegenüber höheren Ämtern, aber auch anderen lebenswichtigen Versicherungen oder Finanzdienstleistern könnten die „Bürger“ einen oder mehrere Juristen in ihren Reihen gebrauchen – vielleicht eine ganze Kanzlei – die ihr Fachwissen ehrenamtlich zur Verfügung stellen.

Eine Mitgliedschaft ist nicht zwingend nötig, eine unverbindliche Partnerschaft würde schon genügen. Interessenten dürfen sich gerne bei Angelika Rupf direkt melden, E-Mail: Rupfangelika[at]googlemail[dot]com oder genauere Informationen unter www.bhb.koenigstein.de einholen. Natürlich steht aber auch ihnen das Sozialamt als Ansprechpartner zur Verfügung.



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