Ökumenisches Geläut

Falkenstein (kw) – Gerade aufgrund der zahlreichen Einschränkungen in diesen Tagen erleben viele Menschen das Läuten der Glocken als etwas Wohltuendes. Bereits seit alter Zeit rufen die Glocken zum Gebet. Sie laden zur Besinnung ein und strukturieren zugleich den Tag.

Der katholische Kirchort Christkönig und die Evangelische Martin-Luther-Gemeinde haben nun ihre Glocken aufeinander abgestimmt. In der Zeit, in der Corona-bedingt keine Gottesdienste stattfinden können, wird sonntags gemeinsam um 11.15 Uhr geläutet. Dies ist die Uhrzeit, zu der alle katholischen Glocken der katholischen Pfarrei Maria Himmelfahrt in Kronberg, Königstein und Glashütten läuten. In der Martin-Luther-Gemeinde wird zu dieser Zeit normalerweise der Gottesdienst gefeiert. Die Gläubigen sind eingeladen, sich durch das Läuten der Glocken auf das Gebet zu besinnen. In der katholischen Pfarrei gibt es dazu jede Woche vorbereitete Gebetsblätter. Die Martin-Luther-Gemeinde veröffentlicht Predigten, Audios und Videos auf ihrer Website.

Auch der Sonntag wird nun am Samstagabend einheitlich um 17 Uhr eingeläutet. Für fünf Minuten erinnern die Glocken beider Kirchengemeinden daran, dass nach der jüdisch-christlichen Tradition der Tag bereits mit dem Einbruch der Dunkelheit beginnt. Das gemeinsame Läuten lässt sich auch als geistliche Vorbereitung auf den Sonntag verstehen.

Während der Corona-Zeit läuten die Glocken beider Kirchen in Falkenstein zudem jeden Tag um 19.30 Uhr. Damit folgen die Kirchen einem Vorschlag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und des Bistums Limburg. Den Gemeinden wird geraten, durch das Läuten um 19.30 Uhr im Alltag eine zusätzliche Möglichkeit zum Gebet und zur Reflexion zu verschaffen. Viele Menschen stellen um diese Uhrzeit Kerzen in ihr Fenster, beten das Vaterunser oder halten Fürbitte für diejenigen, die krank oder einsam sind.

Pfarrgemeinderatsvorsitzender Walter Schäfer und Pfarrer Daniel Lenski freuen sich, dass in diesen schwierigen Zeiten auch solche ökumenischen Zeichen der Verbundenheit möglich sind. Ihr Dank gilt besonders den Herren Ehl und Kieser, die das, zum Teil nicht einfache, Programmieren der Glocken seit vielen Jahren vornehmen.



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