Regenwald im Taunus

Unter der Leitung von Mandy Gantz und Martin Westenberger von HessenForst machten sich etwa drei Dutzend Menschen ans Werk. Fotos: privat

Falkenstein (kw) – Dieser Tage trafen sich am Scharderhohlparkplatz etwa drei Dutzend Menschen und brachen, warm gekleidet, gegen Regen geschützt, mit Spaten bewaffnet, 3G-geprüft, unter Leitung von Mandy Gantz und Martin Westenberger von HessenForst zum Hang unterhalb des Gedenksteins zum Flugzeugabsturz von 1971 am Altkönig auf. Ihr Ziel: die große, von Sturmbruch, Trockenheit und Schädlingen verursachte Waldlichtung in gut 600 Metern Meereshöhe. Ihr Vorhaben: Aufforstung!

Im Rahmen der Aktion „One Million Trees“ der Rotaract-Organisation hatte der Rotaract-Club Taunus zur Pflanzaktion eingeladen. Unterstützt wurde er – in drei 2-Stunden-Schichten mit wechselnder Besetzung – von seinen rotarischen Patenclubs Bad Soden-Königstein und Kronberg. Dank guter Kontakte hatten Rotaract-Mitglieder das Unternehmen Wayss & Freytag als Sponsor der Arbeitshandschuhe gewonnen: Was am Bau gut ist, taugt auch im Forst. Nach einer Einführung von Forstamtsleiter Martin Westenberger in die Geheimnisse erfolgreicher Pflanzung ging es frisch ans Werk. Die Gruppe schwärmte aus, bildete kleine Teams und machte sich daran, entlang der von den Forstamtsexperten gut vorbereiteten, über die knapp 3.500 Quadratmeter große Fläche gespannten Pflanzleinen in regelmäßigen Abständen Buchensetzlinge und Douglasien in den Boden zu bringen. Unter fachkundiger Aufsicht schritten die Arbeiten zügig voran. Daran gemessen ist gut vorstellbar, dass bald wieder 1.500 Bäume mehr die Lichtung schließen. Das kühle Mikroklima ist gerade für Buchen und Douglasien gut geeignet, Eichen zum Beispiel haben es da schon lieber wärmer. Die Douglasiensetzlinge galt es durch Pflanzrohre gegen den wählerischen Appetit des Rehwilds zu schützen. So ergab sich ein interessantes Bild: im Wechsel eine lange Reihe kleiner Buchen, die kaum aus dem Boden ragten, mit einer langen Reihe ebenso kleiner Douglasiensetzlinge, verborgen in aufrechtstehenden, mit Stock in den Boden getriebenen Pflanzrohren von mehr als 1 Meter Länge. Nebel und Regen taten dem Elan der Akteure keinen Abbruch. Paradox nur: Am Samstag war der Taunus ein Regenwald – und doch ist nicht sicher, ob ein Regenwald aus der Neuanpflanzung wird. Vielleicht bei weiterer Erderwärmung? Genau das wollen die Aktion „One Million Trees“ und der Rotaract-Club Taunus durch ihre Beiträge verhindern!



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