„Camps hoch 4“ beim FC Königstein

Königstein
(kw) – Von einer sechswöchigen Auszeit während der Sommerferien war beim FC Königstein nicht viel zu merken, denn das Bedürfnis nach Fußball ist bei vielen Kindern immer groß und sechs Wochen sind eindeutig zu lang. So hat sich der Verein auf diese Nachfrage weiterhin eingestellt und drei Camps für Kinder/Jugendliche im Alter von 6 bis 13 Jahren in der ersten, fünften und sechsten Woche angeboten. Während die Randwochen vorhersehbar schnell mit etwa 45 Kindern ausgebucht waren, liefen selbst in der vorletzten Woche rund 35 Kinder mit großer Begeisterung auf, um sich fünf Vormittage rund um den Fußball auszupowern.

Camp für ukrainische Kinder

Aber damit nicht genug – „spontan“ entwickelte sich die Idee, zusammen mit der Carls-Stiftung und Frau Dr. Olga Hamama (Anwältin und hoch aktiv im Verein „United for Ukraine“) parallel noch ein gesondertes Camp in dieser 5. Woche für ukrainische Kinder anzubieten. In diesem Fall kann man nur von spontaner Flexibilität von allen Seiten sprechen, was innerhalb von rund drei Wochen auf die Beine gestellt wurde. Die Carls-Stiftung kümmerte sich um die Finanzierung, Frau Dr. Hamama um die komplette Logistik von 25 jugendlichen Fußballern aus Kiew (plus weiteren fünf, die bereits vor Ort gewesen sind), die Stadt Königstein sorgte für die Unterbringung und der FC Königstein organisierte Trainer und Trainingsmöglichkeiten. Ein Paradebeispiel, wie Dinge unbürokratisch funktionieren können. Während im Hintergrund Pasta für alle 70 Camp-Teilnehmer, Trainer und Betreuer zubereitet wurde, trafen sich die Organisatoren, um Dr. Hamama zuzuhören, was sie von ihrer Arbeit mit ukrainischen Geflüchteten berichtete, wobei sie sich vor allem auf sportliche Themen konzentrierte, um u.a. Kindern und Jugendlichen „eine Pause zu gönnen“.

Viele lebten zwar nicht in unmittelbaren Kriegsgebieten, seien aber dennoch permanent umgeben vom Lärm der Raketen, Sirenen und vor allem betroffen von traurigen Nachrichten von/über Verwandte(n) oder Freunde(n). Eine Woche Aufatmen sei ein großes Geschenk, bestätigten auch die zwei mitgereisten Trainer aus der Ukraine.

Carls Stiftung unterstützte das Projekt

Davon waren Jörg Christmann, Stiftungsmanager der Carls-Stiftung sowie die Vorstandsvorsitzende und Tochter der Eheleute Carls, Ulrike Soeffing, schnell überzeugt, als sie von der Idee hörten und sie waren sich sicher, dass hier Geld gut ausgegeben sei. Auch Bürgermeister Leonhard Helm war beeindruckt von dem Projekt, wobei auch die Stadt Königstein bereits bei der Aufnahme der ukrainischen Fußballmannschaft aus Polissya viele hilfreiche Kontakte geknüpft hatte und auch damals schon Dr. Hamama ein entscheidender Dreh- und Angelpunkt gewesen ist.

Die drei Trainer des FC Königstein, die ebenfalls durch Spontanität glänzten, haben sich mit Spielern und Trainern super verstanden, wenngleich eher durch Gestik, aber im Fußball sei das alles auch ohne Worte kein Problem, so die Aussage beider Seiten, die auch in Sachen Taktik, Technik etc. voneinander lernen konnten.

Wenn die Situation in der Ukraine so bleibt, was im Moment zu befürchten ist, so werden sich die Akteure dieser Veranstaltung auch weiterhin um gemeinsame Unterstützung bemühen.

Fußballcamp des FC Königstein
Foto: Privat

Fußballcamp für Kinder aus der UkraineFoto: Privat

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