Filmmatinee im Zeichen zweier deutsch-französischer Jubiläen

À votre santé! Die Vorfreude auf den anschließenden Filmgenuss sowie die im September terminierten Festwochenenden ist den Organisatoren anzusehen. Von links: Alfred Helm (Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Kronberg-Le Lavandou), Filmtheaterbetreiberin Vanessa Müller-Raidt, der Vorsitzende des Förderkreises der Städtepartnerschaft, Wolfgang Riedel, Kassierer Stefan Seidel und Riedels Stellvertreter Alexander Hees. Fotos: Puck

Königstein/Kronberg (pu) – Dass gleich zwei benachbarte Vereine quasi zeitgleich 50. Geburtstag feiern können, kommt wahrlich nicht alle Tage vor. In diesem Fall sind daran obendrein seit einem halben Jahrhundert währende deutsch-französische Partnerschaftsverbindungen verknüpft. Die Historienkenner werden es längst erkannt haben: Die Rede ist von den jeweils 1972 besiegelten Verschwisterungen zwischen den Gemeinden Königstein im Taunus und Le Cannet in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur sowie Kronberg im Taunus mit Le Lavandou in der gleichen Region Südfrankreichs.

Was lag demnach näher, als diese beiden besonderen Ereignisse im Rahmen der Jahresfestprogramme nicht nur mit den südfranzösischen Partnern gebührend zu würdigen, sondern auch die interkommunale deutsche Zusammenarbeit einmal mehr zu pflegen?

Von diesem Gedanken beseelt, trug der Vorsitzende des Förderkreises der Königsteiner Städtepartnerschaft, Wolfgang Riedel, während des letztjährigen Europatags in Oberursel an Alfred Helm, seinen Kronberger Kollegen vom Partnerschaftsverein Kronberg-Le Lavandou, den Vorschlag einer gemeinsamen Veranstaltung heran. Kaum gesagt, begannen die Planspiele, und im Handumdrehen stand die Idee einer Filmmatinee in den Kronberger Lichtspielen im Raum. Deren aktuelle Betreiberin, Vanessa Müller-Raidt, war, wie die beiden nie um einen begeisternden Einfall verlegenen Herren glaubhaft versichern, sofort „Feuer und Flamme“. Mit „À la Carte! Freiheit geht durch den Magen“ hatte sie thematisch korrespondierend den passenden Film parat. Daraus resultierend war perfekt angerichtet, als 115 Mitglieder beider deutscher Partnerschaftsvereine am letzten Sonntagmorgen dem Ruf ihrer Vorstände folgten und das im Herzen der Kronberger Altstadt liegende Kino ansteuerten. Mit Sekt und Orangensaft wurde sowohl auf einen schönen Filmtheatervormittag angestoßen als auch auf die jeweils im September bevorstehenden Hauptfesttage. Als Sahnehäubchen obendrein ging pro Person eine mit der Teilnahmegebühr verknüpfte 5-Euro-Spende an eine über die Spendenplattform „betterplace org“ laufende Hilfsaktion, an der unter anderem zwei Polizisten, der eine in Kronberg lebend und sein Kollege aus Frankfurt, beteiligt sind. Im Mittelpunkt dieser Initiative steht die Versorgung des Flüchtlingsauffanglagers in Chelm, einer Kleinstadt in der Nähe der polnisch-ukrainischen Grenze mit allem, was dringend benötigt wird. Dazu werden regelmäßig in Deutschland bepackte Lkws losgeschickt, auf dem Rückweg Flüchtlinge mitgenommen. „Das heißt, auch eure Hilfe kommt 100 Prozent an“, versicherten die beiden Vereinsvorsitzenden.

Die vergnügliche Filmmatinee bot alles, was die Herzen erwärmte: das fröhliche Wiedersehen der befreundeten frankophil-affinen Mitglieder aus beiden Städten, filmischen Genuss und das Wissen, mit dem mit dieser Veranstaltung zusätzlich verknüpften Beitrag zur Linderung einer humanitären Katastrophe beigetragen zu haben. Für beide mit den südfranzösischen Gemeinden eng verbundenen Vereine stehen ereignisreiche Monate an. Zum Vormerken schon einmal die exakten Daten der jeweiligen Festwochenenden: In Königstein steigt das viertägige Event in den Farben der Trikolore vom 8. bis zum 11. September, in Kronberg knallen die Champagnerkorken eine Woche später, vom 16. bis 18. September. Wie „Moniseur pas des problemes“, Alfred Helm, zum aktuellen Zeitpunkt verriet, ist eine zweite Filmmatinee im Rahmen der Kronberger Jubiläumstage geplant. Weitere Infos zu den jeweiligen Aktivitäten werden rechtzeitig in der Presse bekanntgegeben.

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