Sind Königstein und die Stadtteile gut gegen Hochwasser geschützt?

Erwin Hasselbach aus Königstein, Hainstraße, hat seine Gedanken zum Thema „Wie gut ist Königstein und die Stadtteile gegen Hochwasser geschützt?“ verfasst:
Die Naturkatastrophe im Bereich der Ahr und Erft hat sicher alle bisher denkbaren Vorstellungen, wohl auch bei der Fachwelt, übertroffen. Die Wissenschaft sagt uns zwar schon seit vielen Jahren, welche Auswirkungen weltweit steigende Temperatur auf das Klima für Wärme, Wind und Wasser haben wird. Doch Wissen allein verändert das Verhalten der Menschen nicht. Einer der ersten deutschen Umweltminister sagte schon vor 20 Jahren, dass in einer Gesellschaft die Bereitschaft für notwendige Anpassungen nur dann entstehen wird, wenn das „Ereignis“ vor der eigenen Haustür sichtbar ist. Man kann nur hoffen, dass jetzt durch das eingangs erwähnte Geschehen für die Politik und uns Alle die Notwendigkeit des Umdenkens und Anpassens als schon sehr nahe erkannt wird.

In vielen Kommunen und Landkreisen wird jetzt darüber diskutiert, wie man im ersten Schritt Frühwarnsysteme verbessern kann. (z.B. die alte Feuersirene muss ein Hochwasserwarnsignal trotz Handy und Apps erhalten.) Die Flächen sollen kartiert werden, um überhaupt erst einmal zu wissen, wie unter topografischen Bedingungen die Hochwassergefährdung für eine Region, eine Stadt oder ein Dorf ist.

Ich denke, dass bei den Verantwortlichen in Königstein das Nachdenken darüber auch schon begonnen hat. Die Stadt ist zwar durch keinen Fluss gefährdet, aber kleine Bachläufe können bei Starkregen von 60 Liter und mehr auch zu Strömen werden.

Unsere üblichen Kanalisationssysteme, selbst die schon größer dimensionierten aus jüngerer Zeit, können solche Wassermassen nicht aufnehmen. Hinzu kommt die ständig steigende Oberflächenverdichtung durch intensive Bebauung und Versiegelung, die unbedingt begrenzt werden muss. Auch die Königstein umgebenden Taunuswälder sind zum Teil durch Trockenheit sichtbar so geschädigt, dass starker Regen nicht mehr ausreichend vom Boden aufgenommen wird, sondern direkt abfließt.

Sicher gibt es zu dieser Thematik noch viele weitere Aspekte zu bedenken, die bei Starkregen für alle Stadtteile, insbesondere aber für die tiefer gelegenen, zur Bedrohung werden können.

Dazu Verbesserungen herbei zu führen, ist bei der gegebenen Topografie nicht einfach, muss aber im Parlament und Magistrat auf die Tagesordnung.



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