Drei Punkte zum 70. Geburtstag: Mammolshain feiert FC-Vereinsboss

Die ablehnende Haltung auf dem linken Foto (mit Hans-Dieter Hartwich) täuscht – natürlich hat Bernd Reimann zu seinem 70. mindestens halb Mammolshain eingeladen. Fotos: cdg

Mammolshain (cdg) – Als Bernd Reimann am vergangenen Samstag die ersten Geburtstagsgäste begrüßte, erreichte ihn gleichzeitig die Nachricht vom gerade vollbrachten 5:0-Sieg seines FC Mammolshain in Friedrichsdorf... Es war das vielleicht schönste Geburtstagsgeschenk zum 70. des Jubilars. „Den Sieg haben wir unserem FC-Boss gewidmet“, so Trainer Vait Arslanoski, den Reimann erst im November als Retter verpflichtet hatte.

Die Feier mit Familie, Freunden, vielen Mitgliedern und Helfershelfern fand – natürlich – im erweiterten, runderneuerten Vereinsheim statt. Dessen Fertigstellung im Sommer dieses Jahres wird immer mit seiner zweiten Amtsperiode verbunden sein. Als er nach 20 Jahren zum zweiten Mal antrat, war der Verein seit Monaten auf der Suche nach einer neuen Führung. Reimann merkte, dass ihm keine andere Wahl blieb, als selbst mit Maria Dietz und Christian Bordzio ein Team zu bilden und das zeitlich aufwendige Amt erneut zu übernehmen.

Der gebürtige Essener, der am Baldeney-See aufgewachsen ist, war 1986 mit Frau Marion und Tochter Nina (damals zwei Jahre alt) nach Mammolshain gezogen. Von Beruf gelernter Rundfunk- und Fernsehtechniker, baute er sich in Höchst zusammen mit einem Partner erfolgreich eine Firma (Team) auf. Ende 2018 ging er in Ruhestand. Reimann ist aber weiterhin ein Macher, hilft überall, ob bei Problemen mit der Satellitenschüssel, dem PC oder dem Handy. Kein Wunder, dass er 1997 zusammen mit dem heutigen Ortsvorsteher Dieter Hartwich schon einmal den Vorsitz übernommen hatte. In diese Periode (1997 – 2002) fielen die Feierlichkeiten zum 90. Vereinsjubiläum verbunden mit einem einwöchigen Fußballturnier. „Heute undenkbar, da finden sich über so einen langen Zeitraum nicht genügend teilnehmende Mannschaften“, so Reimann.

Er weiß spätestens seit 2018, dass es genauso schwierig ist, mit einem kleinen Verein erfolgreich zu sein. Seit Jahren mangelt es an eigenem Nachwuchs und auch der Zulauf von Spielern aus dem unmittelbaren Umkreis ist schwieriger geworden. Vorbildliches Engagement im FC, anschaulich gemacht an den Eigenleistungen beim Bau des Kunstrasenplatzes oder wie beim Umbau des schmucken neuen Vereinsheims, reicht allein an Attraktivität nicht aus, um Spieler anzulocken.

Als im letzten Herbst auch noch der Abstieg aus der Kreisliga A drohte, stellte er die Weichen. Vait Arslanoski wurde als neuer Trainer verpflichtet, brachte seine „Frankfurter Jungs“ mit und schaffte in letzter Minute noch den Klassenerhalt. Mit einer im Sommer vergrößerten „Multi-Kulti-Truppe“ blickt der FCM gegenwärtig einer rosigeren Zukunft entgegen. Zumal auch am Horizont wieder Mammolshainer Nachwuchs in Sicht ist. Und dort hatte am Vormittag auch der Geburtstag des Jubilars begonnen: Bei der Spielgemeinschaft, die mit Schneidhain gebildet worden ist, stand der FC-Boss am Stand mit Kaffee, Kuchen und Säften.

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